Spielzeugmuseum stellt neues Jahresplakat vor

4.2.2009, 00:00 Uhr
Spielzeugmuseum stellt neues Jahresplakat vor

© Karlheinz Daut

«Als Kind habe ich buchstäblich alles verschlungen, was mit der Eroberung des Weltraums zu tun hatte«, verrät Helmut Schwarz, Leiter des Spielzeugmuseums. Die Begeisterung für das aktuelle Jahresplakat steht ihm ins Gesicht geschrieben. Für die Mondlandung am 20. Juli 1969 stellte sich der damals 16-Jährige sogar einen Wecker, um den großen Moment in den frühen Morgenstunden keinesfalls zu verpassen.

Besondere Neuheit

Für das Motiv des diesjährigen Jahresplakates, eine «Apollo-Erde-Mond-Bahn«, war er damals freilich schon zu alt. Auf der mit Weltraummotiven und Sternen fantasievoll bedruckten Kunststoffplatte kann eine aufziehbare Miniatur-Raumkapsel ihre Bahnen rund um Erde und Mond ziehen. Ein Feuerstein im Inneren der Kapsel lässt aus dem Triebwerk sogar echte Funken schlagen. Kleine Blechweichen halten das Raumschiff wahlweise in der Umlaufbahn von Mond und Erde oder katapultieren es aus dem Orbit.

Die Gebrüder Einfalt präsentierten die «Apollo-Erde-Mond-Bahn« auf der Spielwarenmesse des Jahres 1970 als besondere Neuheit. Die Spielzeugfirma war auf Spielbahnen spezialisiert, fertigte aber auch bewegliche Tiere, Blechspielwaren sowie den Metallbaukasten «Technofix«. Wo einst die Firma der Gebrüder Einfalt war, ist heute das Gostner Hoftheater untergebracht. Der Spielzeughersteller schloss 1978 seine Tore.

«Aus heutiger Sicht ist der Spielwert der Bahn natürlich nur mäßig. Aber sie spiegelt den Zeitgeist: sowohl die Begeisterung für das damalige Großereignis als auch den naiven Umgang«, erklärt Schwarz.

Seit 33 Jahren

Die unterschiedlichen Jahresplakate des Spielzeugmuseums erfreuen sich seit 33 Jahren großer Beliebtheit. «Sie werden weltweit gesammelt, hängen in Goethe-Instituten und Kinderkliniken«, sagt Schwarz. Nach Rittern und Barock-Spielzeug ist das Jahresplakat 2009 bereits die siebte Zusammenarbeit mit dem Nürnberger Grafikdesigner Udo Bernstein.

Mehr außerirdische Spielsachen gibt es im Spielzeugmuseum ab dem 3. April zu sehen. Die Ausstellung «Der Griff nach den Sternen« zeigt dann Raumschiffe, Raketen und Roboter. Für den 20. Juli ist eine lange Museumsnacht rund um die Mondlandung geplant. Das Plakat kann im Spielzeugmuseum für vier Euro erworben werden. Die Auflage ist auf 1500 Stück limitiert.

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