St. Jobst: Ein Haus verabschiedet sich

24.11.2014, 07:44 Uhr
St. Jobst: Ein Haus verabschiedet sich

© Claudia Beyer

Fast schon poetisch muten die Zeilen auf dem großen Plakat an: „Wir hatten uns auf den ersten Blick verliebt, wir haben den Ausblick mit Dir genossen, wir wollten eine gemeinsame Zukunft bauen. Nun ist es entschieden: Wir müssen uns von Dir trennen. Was bleibt, ist der Garten mit seinen alten Bäumen. Wir werden ein neues Haus an Deinen Platz stellen und manch eine Eigenheit und manch einen Stein von Dir wieder einbringen.“

Verfasser dieser Zeilen ist Horst Weller, Geschäftsführer der Nürnberger A.R.I. Grundbesitz GmbH & Co. KG. Er hat das Grundstück vor einem Jahr gekauft und wollte das Haus aus den 1950er Jahren, in das er sich auf den ersten Blick verliebt hatte, sanieren. Geplant war, hier drei Wohneinheiten entstehen zu lassen und das Gebäude mit einer Wärmedämmung zu versehen, „ohne den Charakter des Hause zu verändern“.

Doch Letzteres stellte sich schwieriger als gedacht heraus, hinzu kamen statische Probleme. Er entschloss sich schweren Herzens, das Haus abreißen zu lassen. Das soll im Jahr 2015 geschehen. An seiner Stelle werde mit Blick auf die Architektursprache etwas Besonderes entstehen, kündigt Weller an. In Anlehnung auf das bestehende Gebäude „wollen wir zum Beispiel versuchen, mit einer Natursteinfassade zu arbeiten“, fährt er fort. Der alte Baumbestand bleibt erhalten.

Keine Kommentare