Stadtparkweiher soll bis zum Jahresende fertig sein

6.3.2014, 08:17 Uhr
Stadtparkweiher soll bis zum Jahresende fertig sein

© Fengler

Das stehende Gewässer hatte bei warmem Wetter ziemlich gestunken. Der Grund: eine dicke Sedimentschicht aus Laub, Fisch- und Vogelkot. Zuletzt war der Weiher nämlich vor zwei Jahrzehnten entschlammt worden.

Nach dem Ablassen des Wassers wühlen nun Schaufelbagger in der zähen Masse, ein Lastwagen nach dem anderen verlässt vollbeladen den Stadtpark. Etwa 4000 Kubikmeter Schlamm, so schätzt Marco Daume, Technischer Werkleiter beim Service Öffentlicher Raum (Sör), werden entfernt und auf die Deponie gebracht.

Abdichtung beschädigt

Außerdem erhält der riesige Tümpel eine neue Abdichtung. „Da hat uns allerdings der milde Winter einen Strich durch die Rechnung gemacht“, sagt der städtische Angestellte. Die Arbeiter hatten mit frostigeren Temperaturen und damit härterem Untergrund gerechnet. Weil es in den vergangenen Wochen vergleichsweise warm und aufgeweicht war, wurde die Abdichtung durch die Baufahrzeuge beschädigt und muss nun ausgebessert werden.

Damit sich in der 8000 Quadratmeter großen Wasserfläche nicht gleich wieder Sand und Schlick absetzt, soll das Gewässer künftig ein Gefälle mit Strömung bekommen. Die Fontäne reichert den Sauerstoffgehalt des Weihers an. Der kleine See wird mit Grundwasser gespeist, das Nass läuft über einen Kanal in die städtische Entwässerung.

„Die Selbstreinigung wird relativ groß sein, die Wasserqualität steigt deutlich“, meint Daume. Dazu sollen auch neu eingesetzte Wasserpflanzen beitragen. Allerdings muss Sör in regelmäßigen Abständen überprüfen, ob sich nicht doch wieder ein verrottender Bodensatz bildet. Ein komplettes Ablassen des Weihers, das ungefähr eine Woche dauert, ist auch künftig nötig.

Für die Stadtpark-Besucher soll der Uferstreifen eine Oase der Erholung werden. Auf einer Terrasse stehen künftig Liegestühle zum Entspannen, dort kann man sich auch mit Decken niederlassen. Auch Trittstufen laden zum Ausruhen ein. Die bestehende Stützwand muss neu aufgebaut werden. „Außerdem wollen wir die Blickachsen freimachen, damit man über den Stadtparkweiher schauen kann“, erklärt Daume.

Wenn das nur zu keiner rabiaten Rückschnitt- und Abholzaktion wie vor einigen Wochen am Platnersberg führt. Im Wesentlichen soll der Stadtparkweiher seine Gestalt behalten, betonen die Planer. Mit einer Ausnahme: Die Insel verschwindet, um die Laufgeschwindigkeit des Wassers nicht abzubremsen.

Dass die Enten dort aus ihren angestammten Brutstätten vertrieben werden, wie Anwohner bedauern, hält der Sör-Chef jedoch nicht für tragisch. Es gebe genug Ausweichmöglichkeiten. Und wenn die Vögel zurückkehren, hätten sie sogar einen geschützten Rückzugsbereich an der Sickerzone. Hier könnten sie künftig ungestört ihre Nester bauen.

Der Weiher wird wieder 70 Zentimeter bis einen Meter tief sein. 8000 Kubikmeter Wasser sind dafür nötig, die aus Grundwasserbrunnen sprudeln.


 

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