Strand am Wöhrder See: Die Gänse sind vorerst weg

3.10.2014, 06:00 Uhr
Strand am Wöhrder See: Die Gänse sind vorerst weg

© Berny Meyer

Man habe alles getan, damit der Sandstrand ein nettes Fleckchen für die Nürnberger wird, wie Bürgermeister Christian Vogel bei einem Lokaltermin betont. Der Chef des Servicebetriebs Öffentlicher Raum (Sör) berichtet: „Wir haben die Fläche fünf Mal in der Woche gereinigt, jetzt im Herbst werden wir das drei bis vier Mal machen.“ Auch der Sand selbst sei drei Mal mit einem speziellen Gerät „tiefgreifend“ gereinigt worden. Bald sollen „vandalensichere Aschenbecher“ aufgestellt werden.

Doch es ist ihm anzumerken: Der Streit um den verdreckten Strand im Sommer nervt ihn noch immer. Nach einem Bericht in den NN hatte Finanzminister Markus Söder die Stadt heftig angegriffen. Der CSU-Minister hatte erklärt, dass sein „Weckruf“ wichtig gewesen sei. Doch Sör-Chef Vogel stellt leicht verschnupft fest: „Wir brauchen keinen Weckruf.“ Und lobt dann ausdrücklich die gute Zusammenarbeit mit dem staatlichen Wasserwirtschaftsamt Nürnberg.

Für die Stadt ist der Sandstrand nur ein Teilaspekt des Projekts Wasserwelt Wöhrder See. Das Wasserwirtschaftsamt kümmert sich um die Arbeiten im Wasser, der städtische Eigenbetrieb Sör übernimmt die Ufergestaltung. Und da ist noch einiges zu tun, wie auf einer neuen Infotafel am Sandstrand nachzulesen ist.

Neuer Bachlauf

Im kommenden Jahr wird die Kommune die Grünflächen um den neuen Bachlauf beim Norikus neu gestalten, Geh- und Radwege anlegen sowie Sitzplätze und Liegewiesen schaffen. Im Jahr 2016 sollen unter anderem ein Wasserspielplatz für Kinder, neue Wege und ein Bewegungsparcours für Senioren geschaffen werden. Die Stadt investiert 5,5 Millionen Euro, das Wasserwirtschaftsamt hat rund 14 Millionen Euro eingeplant.

Für die Nürnberger soll damit das Freizeit-Areal aufgewertet werden, doch betont Umweltreferent Peter Pluschke: „Hauptziel ist, die Verschlammung zu reduzieren und dem See wieder mehr Tiefe geben.“ Den Wöhrder See schätzen eben nicht nur die Menschen, sondern auch die Tiere: „Das Gewässer ist für Wasservögel auf der Durchreise eine Zwischenstation.“ Er glaubt: „Wasservögel bleiben hier immer ein Thema.“ Und auch Christian Vogel ergänzt, dass das „Problem Verkotung“ die Stadt sicher auch im kommenden Jahr beschäftigen werde: „Wir sind der Natur ein Stück weit ausgeliefert. Doch wir werden da eine Lösung finden.“

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