Strengere Regeln für Lasertag: Ballern erst ab 14

8.2.2017, 05:39 Uhr
Strengere Regeln für Lasertag: Ballern erst ab 14

© Stefan Hippel

"Deckung suchen, durchatmen und durchstarten" oder "Erlebe den Kick", werben Anbieter in Nürnberg — für ein Spiel, das aus den USA stammt und ursprünglich als Training für US–Streitkräfte entwickelt worden ist. Die Teilnehmer spielen in Gruppen oder als Einzelkämpfer. Es geht darum, Gegner mit einem Infrarotlicht zu markieren (engl.: tag).

In Nürnberg bieten zwei Firmen Lasertag an. Gab es anfangs keine Altersbegrenzung, wird der Zugang jetzt noch einmal verschärft. Die Möglichkeit, dass Kinder ab zwölf Jahren in Begleitung ihrer Eltern spielen können, wurde gestrichen. Generell gilt: Lasertag ist erst ab 14 Jahren frei.

Und das nur unter bestimmten Kriterien: Damit 14-Jährige spielen dürfen, müssen zwei neue Voraussetzungen erfüllt sein. Zum einen muss es unbewegliche Ziele geben, zum anderen muss der Spielabbruch jederzeit möglich sein. Und: Die Phaser, mit denen Gegner markiert werden, dürfen keine Ähnlichkeit mit Waffen haben. Außerdem sind Tarnkleidung und militärische Uniformen tabu.

Manche Spiele sind sogar erst ab 16 beziehungsweise 18 Jahren freigegeben - je nach Spielmodus, Schauplatz und Waffen- und Kleidungsart. Auch bei der Freigabe ab 16 Jahren dürfen keine kriegerischen Szenen imitiert werden. Und Spielformen, die gegen Teamplay stehen und nach dem Motto "einer gegen alle" funktionieren, sind ebenfalls noch nicht erlaubt. Außerdem ist Alkohol verboten.

Das Bayerische Familienministerium hat diese neuen Vollzugshinweise herausgegeben. Sie wurden auf der Basis einer Richtlinie zum Umgang mit Lasertag des Nürnberger Jugendamts entwickelt. Daneben floss ein Gutachten des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsens ein, das für ein Gerichtsverfahren in Würzburg erstellt worden ist. Darin heißt es, dass "im Regelfall" davon auszugehen sei, "dass das Laserspiel für Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren nicht freigegeben werden darf, da es ihre psychische und soziale Entwicklung gefährdet".

Das Jugendamt begutachtet die Angebote in Nürnberg hinsichtlich der Altersfreigabe. Laut Behörde gab es bislang keine Probleme. Sozialreferent Reiner Prölß (SPD) will die neuen Regeln den Stadträten am 16. Februar im Jugendhilfeausschuss vorstellen.

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