Sturm auf Kapitol: Trump erntet das, was er säte

6.1.2021, 21:42 Uhr
Sturm auf Kapitol: Trump erntet das, was er säte

© Andrew Harnik/AP/dpa

Zuvor hatte Trump die Flammen entzündet. Zehntausende hörten ihm zu und jubelten, als der Noch-Präsident der Vereinigten Staaten die Massen dazu aufrief, gemeinsam mit ihm Pennsylvania Avenue hoch zum Kongress zu marschieren. Trump verließ den “Save America March” in seiner gepanzerten Limousine und fuhr direkt zurück ins Weiße Haus. Seine Anhänger jedoch folgten seiner Anordnung und marschierten los.

Bilder wie aus einem Drittweltland gingen anschließend um die Welt. Erschütternd ist dabei, dass es eben nicht nur die Milizen, Proud Boys und Neo-Nazis sind, die Trump unterstützen und ihre Chance sehen, sondern ganz normale Familienväter mit ihren Frauen und Kindern sind auf den Treppen des Kapitols.

Gewaltsame Konfrontationen

Alle Nachrichtenkanäle sind live dabei. Dazu die Live-Feeds über Facebook und Twitter. Im Parlamentsgebäude wurden die Abgeordneten und Senatoren mit Gasmasken ausgerüstet, es kam zu gewaltsamen Konfrontationen zwischen der “Capitol Police” und Randalierern. Überall weht die Trump-Fahne. Und Trump selbst meldet sich nur dahingehend zu Wort, dass es keine Gewalt geben soll. Das unerlaubte Eindringen in das Gebäude, die Drohgebärden verurteilt er nicht. Er sieht die, die da fahnen- und faustschwingend vorgehen als “Patrioten” an.

Trump ist für das verantwortlich, was nun in den USA passieren wird. Genauso wie all jene in den konservativen Medien, FoxNews, OAN, Newsmax, Breitbart u.a., die diesen Präsidenten und seine Lügen über die geklaute Wahl mit unterstützt und verbreitet haben. Nun wundern sie sich über das, was sie sehen. Doch die Bilder zeigen nur eins, die tiefe Spaltung in der amerikanischen Gesellschaft und die Radikalisierung von Teilen der Bevölkerung. Trump säte Gewalt, nun kann er sie ernten. Amerika steht vor einer ganz gewaltigen Krise.

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