Südstadt-Attacke: Mann wird wegen Totschlags angeklagt

18.6.2013, 17:08 Uhr
Am Tag nach der Tat legten Passanten und Angehörige in der Nürnberger Breitscheidstraße Blumen nieder.

© Michael Matejka Am Tag nach der Tat legten Passanten und Angehörige in der Nürnberger Breitscheidstraße Blumen nieder.

Es war ein Verbrechen von unsagbarer Brutalität: 44 Mal stach ein damals 36-Jähriger  mit der 20 Zentimeter langen Klinge eines Küchenmesser auf sein Opfer ein. Er traf es im im Unterleib, im Oberkörper, verletzte mehrere Organe schwer. Noch am Tatort starb der tödlich getroffene 27-Jährige, obwohl ihm sofort Passanten zur Hilfe geeilt waren.

Das Motiv für das Verbrechen ist nach Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Eifersucht. Demnach konnte es der Täter nicht akzeptieren, dass seine von ihm getrennt lebende Frau eine Beziehung zu einem anderen Mann hatte.

Hochzeit geplant

Bereits 2009 hatte sich die Frau nach acht Jahren Ehe von dem Vater ihres Sohnes getrennt, 2010 hatte sie das Scheidungsverfahren beantragt. Seit Dezember 2011 lebte sie in einer Beziehung mit dem neuen Mann, den sie nach vollzogener Scheidung heiraten wollte.

Am 9. Januar 2013 besuchte die Frau am  frühen Nachmittag ihren Lebensgefährten an dessen Arbeitsplatz in der Breitscheidstraße. Ihr Ehemann lauerte den beiden auf, es kam zu einem heftigen Streit. Plötzlich entfernte sich der Ex-Mann, kaufte in einem Geschäft in der Nähe ein Küchenmesser und verbarg es in seiner Kleidung.  Wenig später kehrte er zurück, der Streit zwischen den beiden Männern entwickelte sich zu einem Handgemenge. Unvermittelt zückte der heute 37-Jährige das Messer und stach heftig auf sein Opfer ein.

24 Zeugen und sechs Sachverständige

Die Schwurgerichtskammer des Landgerichts Nürnberg-Fürth muss nun darüber entscheiden, ob die Anklage wegen Totschlags zur Hauptverhandlung zugelassen wird.  Die Staatsanwaltschaft stützt ihre Anklage auf 24 Zeugen und sechs Sachverständige.

 

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