Fokus auf Künstliche Intelligenz

Technische Uni Nürnberg: Fokus auf Künstliche IntelligenzErstes Departement im Aufbau

Isabella Fischer

Hochschule & Wissenschaft

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15.3.2022, 05:55 Uhr
So wird TU Nürnberg laut dem Architekturmodell nach Fertigstellung aussehen. Über 6000 Studierende sollen ab 2028 den Campus zum Leben erwecken und dort leben und lernen. 

© UTN/Ferdinand Heide Architekt/TOPOS Stadtplanung Landschaftsplanung Stadtforschung So wird TU Nürnberg laut dem Architekturmodell nach Fertigstellung aussehen. Über 6000 Studierende sollen ab 2028 den Campus zum Leben erwecken und dort leben und lernen. 

Die Technische Universität Nürnberg nimmt ein Jahr nach ihrer Gründung Schritt für Schritt Gestalt an, das erste Departement Engineering ist gegründet. Mit Wolfram Burgard kommt an dessen Spitze ein international renommierter und vielfach ausgezeichneter Experte im Bereich Künstliche Intelligenz und Robotik nach Nürnberg. 2009 wurde er von der Deutschen Forschungsgemeinschaft mit dem Leibniz-Preis, dem deutschen Pendant zum Nobel-Preis, ausgezeichnet, 2014 wurde er in die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina berufen.

Der gebürtige Gelsenkirchener lehrte bis zuletzt an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg und leitete dort die Arbeitsgruppe für Autonome Intelligente Systeme am Institut für Informatik. Als Gründungs-Chair wird sich Burgard an der TU Nürnberg mit der Entwicklung und dem Einsatz autonomer intelligenter Systeme beschäftigen.

Robotik-Experte Prof. Wolfram Burgard (*1961) kümmert sich als Gründungs-Chair des Departments Engineering an der TU Nürnberg um den Ausbau der Bereiche Künstliche Intelligenz und Robotik.  

Robotik-Experte Prof. Wolfram Burgard (*1961) kümmert sich als Gründungs-Chair des Departments Engineering an der TU Nürnberg um den Ausbau der Bereiche Künstliche Intelligenz und Robotik.   © Foto: TU Nürnberg, NNZ

"Wir möchten in Nürnberg Wissen generieren, mit dem globale Herausforderungen gemeistert werden können", sagte der 61-Jährige bei der Vorstellung seines Departements im Historischen Rathaussaal. Konkret möchte er schon ab diesem Jahr mit den ersten Professoren und Doktoranden daran forschen, wie die Zusammenarbeit zwischen Robotern und Menschen künftig aussehen könnte. Der erste Forschungsroboter soll im Sommer in Nürnberg eintreffen.

Schon vor einem Jahrzehnt, 2012, entwickelte Burgard mit einem internationalen Forscherteam "Obelix". Der Roboter schaffte es eigenständig, vier Kilometer durch die Freiburger Innenstadt zu fahren, Hindernisse zu erkennen, zu umgehen und den Weg selbst zu planen - damals eine Weltneuheit.

Wie sich Robotiksysteme autonom bewegen und voneinander lernen können, das fasziniert den Informatiker. "Menschen sollen von Robotern lernen und umgekehrt. Roboter werden zwar Tätigkeiten von Menschen übernehmen aber sie natürlich nicht ersetzen können. Sie können das Leben aber in vielerlei Hinsicht besser machen", meint er. Auch die Themen autonomes Fahren und die Verbesserung von Fahrassistenzsystemen stehen auf der Agenda des Wissenschaftlers.

Eine Universität von Grund auf aufzubauen, das hat Burgard an seiner neuen Aufgabe an der TU Nürnberg besonders gereizt. "Eine Uni zu schaffen, die sich zukunftsträchtigen Themen widmet und neue Formen der Lehre behandelt, ist sehr spannend", sagt Burgard.

Das zweite Departement "Liberal Arts and Sciences" soll in diesem Jahr aufgebaut werden und ein Gründungs-Chair ernannt werden. Dort haben die Geistes-, Sozial-, und Naturwissenschaften sowie die Mathematik ihre Heimat. Ein großes Ziel ist es, die verschiedenen Disziplinen miteinander zu vernetzen. Mit oder ohne Robotern - an der Technischen Universität geht es voran.

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