Tiergarten: Neue Spezialführung im Manatihaus

31.1.2014, 07:01 Uhr
"Begegnung am Amazonas" heißt das neueste Angebot im Tiergarten: Bei dieser Exklusiv-Expedition mit direktem Tierkontakt taucht man in die Welt des tropischen Regenwalds ein.

© Tiergarten "Begegnung am Amazonas" heißt das neueste Angebot im Tiergarten: Bei dieser Exklusiv-Expedition mit direktem Tierkontakt taucht man in die Welt des tropischen Regenwalds ein.

Wenn der junge Seekuh-Bulle Herbert unter Wasser eine Rübe frisst, hört man ein deutlich vernehmbares Knurpsen – dank eines Hydrophons. Im Blauen Salon unter dem Manatihaus werden die Teilnehmer dieser Führung mit solchen Geräuschen empfangen und eingestimmt auf das, was sie in den nächsten zweieinhalb Stunden erwartet: eindrucksvolle Kontakte mit der vielfältigen Tier- und Pflanzenwelt des Amazonas.

Später können die Gäste – mit Wathosen bekleidet und selbst im Wasserbecken stehend – spüren, wie Herbert und seine beiden Artgenossen ganz nah an sie heranschwimmen. Auch den einen oder anderen Leckerbissen dürfen sie den Seekühen dann zustecken, ebenso wie den Fischen, die mit den Manatis zusammenleben: Pacus und Dornwelse.

Die Tierpfleger haben das Futter in Eimern und Schälchen hergerichtet. Ein Pacu, dessen Gebiss immerhin stark genug ist, um mühelos Paranüsse zu knacken, saugt die Bananenstückchen ganz vorsichtig von der Menschenhand in sein Maul. Leguan Paul-Jörg sieht, auf einem Ast sitzend, dem Ganzen eher gelangweilt zu.

Rundum zwitschert und plätschert es. Die Geräusche nimmt man erst jetzt so deutlich wahr, wenn die übrigen Besucher gegangen sind und nur noch eine kleine Gruppe (die Führungen sind auf vier Personen begrenzt) mit der Zoobegleiterin diese Tropenwelt erkundet: angenehme Wärme von 28 bis 30 Grad, 90 Prozent Luftfeuchtigkeit, 26 Grad Wassertemperatur. 80 Tier- und 100 Pflanzenarten leben in diesem täuschend echt wirkenden Regenwald.

Die frechen Weißgesichtssakis (kleine Neuweltaffen), die Brüder Xingo und Milow, klettern von den Baumwipfeln herunter, schauen sich neugierig um und greifen sich schließlich die auf der Hand angebotenen Mehlwürmer. Die Blattschneiderameisen tragen die Haferflocken, die sie von den Besuchern bekommen haben, ganz schnell auf den über dem Flusslauf liegenden Ästen hinüber zu ihrem Pilz, den sie damit füttern: „Die Ameisen betreiben richtige Landwirtschaft“, erläutert Zoobegleiterin Nicola Ohnemus, „der Pilz verarbeitet dieses Futter und liefert wiederum den Ameisen Nahrung.“ Ein unvergesslicher Eindruck ist es auch, wenn zig Blütenfledermäuse die Gruppe umschwirren, nachdem die Teilnehmer ihre Finger mit Honig beschmiert haben und in die Luft halten.

Die „Begegnung am Amazonas“ ist ein besonderes und exklusives Erlebnis, das seinen Preis hat: 65 Euro plus ermäßigter Tiergarteneintritt. „Die Besucher wünschen sich solche Angebote“, sagt der stellvertretende Zoochef Helmut Mägdefrau.

Das zeige die große Nachfrage bei den verschiedenen Spezialführungen. Diese neue soll ein „Relax-Event“ sein; wegen der nötigen Ruhe ist das Angebot nicht für Kinder gedacht.



Die Führung kann man buchen unter 0911/5454-854 (Montag, Mittwoch, Freitag und Samstag 11 bis 12 Uhr) oder unter diezoobegleiter@gmx.de per E-Mail.
 

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