Mord oder Totschlag?

Tod in der eigenen Wohnung: Schwabacher Täter weiter nicht gefasst

5.5.2021, 13:45 Uhr
Der Leichnam der Frau wurde in einem Wohnanwesen in der Wilhelm-Albrecht-Straße gefunden.

© Robert Gerner, NN Der Leichnam der Frau wurde in einem Wohnanwesen in der Wilhelm-Albrecht-Straße gefunden.

Dienstag, 4. Mai, später Nachmittag. Eine Bekannte findet eine 52-jährige Frau leblos in deren Wohnung in der Wilhelm-Albrecht-Straße. Sie ruft Polizei und Rettungskräfte. Der Notarzt kann nur noch den Tod der Schwabacherin feststellen. Und für die Polizeibeamten, welche die Wohnung und die Leiche in Augenschein nehmen, ist schnell klar: Die Frau ist keines natürlichen Todes gestorben.

Im Laufe der nächsten Minuten und Stunden rücken immer mehr Uniformierte und Polizisten in Zivil an. Frauen und Männer der Spurensicherung sind in weiße Schutzanzüge gehüllt. Die Schwabacher Mordkommission übernimmt den Fall. Das Präsidium Mittelfranken schickt, wie in einem solchen Fall üblich, die Pressesprecher zum Tatort.

Aus Nürnberg wird darüber hinaus ein Einsatzzug herbeigerufen. Die martialisch aussehenden Beamten in ihren schwarzen Uniformen schwärmen aus.

Alles, was verdächtig ist, wird durchsucht

Sie suchen nach allem, was verdächtig aussieht: nach einem möglichen Täter selbstverständlich, nach Werkzeugen, nach einer möglichen Tatwaffe, „nach allem, was irgendwie auf dem Weg zum oder auf dem Weg vom Tatort zurückgelassen worden sein könnte“, wie Polizeisprecherin Janine Mendel am Tag danach auf Anfrage unsrer Zeitung mitteilt. Die Ermittler streifen durch die Straßen, werfen Blicke in dicht bewachsene Büsche. Sogar Suchhunde, sogenannte Mantrailer, setzt die Polizei ein.


Gewaltverbrechen in Schwabach: Getötete Frau wird obduziert


Doch bis Dienstagabend gibt es offenbar keine größeren Erfolge. „Wir haben jedenfalls keinen Tatverdächtigen“, sagt Mendel, die am Dienstag ebenfalls vor Ort ist. Sie hält sich ansonsten aber mit Informationen zurück. Die Aufklärung stehe im Vordergrund, deshalb gibt es kaum Details.

Am späteren Dienstagabend fährt dann ein Schwabacher Bestattungsunternehmer vor. Mitarbeiter holen den Leichnam ab. Um den roten Wohnblock im Stadtteil Eichwasen hat die Polizei rot-weiße Trassierbänder gespannt. „Polizeiabsperrung“ steht drauf.

Nachbarn halten Abstand

Einige wenige Kamerateams haben sich positioniert. Es gibt aber nicht viel zu filmen oder zu fotografieren. Auch die Nachbarschaft in der Wilhelm-Albrecht-Straße hält fast respektvoll Abstand. Noch vor Ort gibt es erste Befragungen und Vernehmungen.

Am Mittwoch laufen die Ermittlungen weiter. Die Spurensicherung ist immer noch – besser gesagt: wieder – in der Wohnung des Opfers, auch draußen wird noch gesucht.

Derweil beginnt in der Gerichtsmedizin die Obduktion des Opfers. Sie soll Aufschluss darüber geben, wie die Frau gestorben ist. Am Donnerstagnachmittag meldet die Polizei: "Im Ergebnis wird bestätigt, dass die Frau Opfer eines Tötungsdelikts wurde. Gewalt
gegen den Körper kann als todesursächlich angesehen werden." Die Hintergründe der Tat liegen dennoch bislang völlig im Dunkeln

(Der Arikel wurde am 5. Mai um 14.35 Uhr um das Ergebnis der Obduktion aktualisiert - d.Red.)


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