Polizei gründet Sonderkommission

Todesschüsse in Nürnberg: Überwachungskamera hat Tat aufgezeichnet

Alexander Brock

Lokales

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3.11.2022, 15:00 Uhr
Polizisten stehen neben einer Straßenbahn in der Nähe eines Tatorts einer Schießerei. Bei Schüssen in der Nürnberger Südstadt ist am 24. Oktober ein Mann ums Leben gekommen, ein weiterer wurde schwer verletzt.

© Daniel Karmann, dpa Polizisten stehen neben einer Straßenbahn in der Nähe eines Tatorts einer Schießerei. Bei Schüssen in der Nürnberger Südstadt ist am 24. Oktober ein Mann ums Leben gekommen, ein weiterer wurde schwer verletzt.

Das gesicherte Überwachungsvideo zeigt den Ablauf der Tat: die Schüsse eines Mannes, der die Waffe auf zwei weitere Männer gerichtet hat. Wie bereits mehrfach berichtet, wurden die beiden Opfer Orhan T. und Sahan Ö. durch die Kugeln schwer verletzt, der 30-jährige Ö. starb noch in den Abendstunden in einer Nürnberger Klinik. Mutmaßlicher Täter ist der flüchtige Mert. A..

Aus dem Filmmaterial der Überwachungskamera geht nach Angaben der Polizei auch hervor, dass es weitere, bisher unbekannte Zeugen gibt. "Demnach sind in dem Video zwei Personen mit Kinderwagen zu erkennen, die sich zum Tatzeitpunkt in der Nähe des Geschehens befanden und mit ihren Wahrnehmungen einen wichtigen Beitrag zu den polizeilichen Ermittlungen leisten können", heißt es in einem Bericht der Polizei.

Mittlerweile hat das Polizeipräsidium die Ermittlungskommission um eine Sonderkommission (Soko) mit dem Namen "Graben" (für Landgrabenstraße, an der der Tatort liegt) erweitert. Die Soko "Graben" umfasst zum aktuellen Zeitpunkt mehr als 40 Beamte, die mit den Ermittlungen zum Tatgeschehen sowie dem Aufenthaltsort des flüchtigen Tatverdächtigen Mert. A. befasst sind. Gegen Akin ist zwischenzeitlich ein Haftbefehl erlassen worden. Zudem wird öffentlich nach ihm gefahndet.

In diesem Zusammenhang sucht die Polizei weitere Zeugen. Personen, die das Tatgeschehen vom 24.Oktober 2022 wahrgenommen haben oder Angaben zum Aufenthaltsort des flüchtigen Mert. A. machen können, werden dringend gebeten, sich mit der Polizei in Verbindung zu setzen.

Hinweise nehmen die Nürnberger Kriminalpolizei unter der Rufnummer 0911 2112-3333, der Polizeinotruf 110 sowie jede andere Polizeidienststelle entgegen.


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