Triton-Dusche sorgte für Spaß im Volksbad

20.7.2011, 07:59 Uhr
Triton-Dusche sorgte für Spaß im Volksbad

© oh

Der Triton an der Konrad-Adenauer-Brücke ist die Kopie einer Teilfigur des Neptunbrunnens. Nachdem wochenlang trotz Ebbe in der Stadtkasse ernsthaft und erbittert um dessen Verlegung vom Stadtpark auf den Hauptmarkt gestritten worden ist – der mediale Blätterwald rauschte gewaltig – erscheint auch der Gedanke an eine Heimkehr des Tritons ins Volksbad nicht als zu gewagt.

Derzeit mühen sich bekanntlich der Förderverein „Erhaltet das Volksbad“ und die Sozialdemokraten um eine Renaissance der Jugendstil-Badeanstalt. Der Verein freut sich über seine vielen Unterstützer auf Facebook und tut geheimnisvoll mit angeblichen Finanzierungsmodellen. Die SPD Gostenhof hat das Thema auch deshalb lieb, weil sich damit prächtig auf Schmusekurs gehen lässt mit den Menschen im Stadtteil.

Triton-Dusche sorgte für Spaß im Volksbad

© Weigert

Den Triton an der Adenauer-Brücke hat jedoch noch niemand für sich entdeckt. Es gibt hübsche Fotos des schwanzflossigen Pferdes mitsamt die Peitsche schwingendem Gott des Meers, wie sie an einem Becken des Volksbads für spaßiges Gespritze sorgen. Familie Heymann vermachte dem Stadtanzeiger ein Foto von 1959, es zeigt Sprössling Detlef Heymann, wie er unter dem Wasserstrahl steht und lacht. Das Pferd sei aus dem Volksbad verbannt worden, weil die Badegäste immer so umständlich um den massigen Leib herumlaufen mussten, berichten Menschen, die sich an die guten-alten Zeiten in der „Jugendstilperle“ noch erinnern.

Michael Diefenbacher, Chef des Stadtarchivs, tippt jedoch eher auf ästhetische Gründe. Der Triton sei, nach einem Zwischenstopp vor dem Volksbad, an die Konrad-Adenauer-Brücke geschafft worden, „weil er da besser hinpasst“. Der Umzug fand 1967 statt. Eine Heimkehr ins Volksbad im Jahr 2014, 100 Jahre nach der Eröffnung, wäre ein echter Coup.

Keine Kommentare