Über 100 neue Wohnungen: Verändert dieses Projekt Maxfeld?

28.6.2020, 05:39 Uhr
Über 100 neue Wohnungen: Verändert dieses Projekt Maxfeld?

© Visualisierung: Instone Real Estate

Die Zeichen stehen auf Wandel auf dem rund 8000 Quadratmeter großen Grundstück zwischen Schopenhauer- und Nietzschestraße in Maxfeld. Dort, wo die 1913 gegründete Firma Eschenbach Optik bis 2019 ansässig war, räumen Schaufelbagger gerade die letzten Werksgebäude ab. Schon vor drei Jahren war bekanntgeworden, dass der Brillenhersteller, der weltweit unter den Top Ten in der Branche rangiert, mangels Erweiterungspotenzial seinen alten Standort aufgeben will.

Im vergangenen Jahr erfolgte der Umzug in den Westflügel des AEG-Nord-Areals an der Fürther Straße in Muggenhof, wo rund 3200 Quadratmeter auf vier Etagen vor allem für die Verwaltung angemietet wurden – inklusive einem aufwendig gestalteten Showroom. Mangels Ausbaupotenzial hat Eschenbach auch den zweiten Standort in der Andernacher Straße in Ziegelstein verlassen. Lager und andere Abteilungen befinden sich inzwischen in der Beuthener Straße 43 in der Nähe des Dutzendteichs auf dem Ex-Grundig-Areal.

Über 100 neue Wohnungen: Verändert dieses Projekt Maxfeld?

© Foto: Eduard Weigert

Das Maxfelder Grundstück hatte zuerst das Erlanger Bauunternehmen Sontowski & Partner erworben und Konzepte für ein Wohnbauprojekt entwickelt. "Städtebaulich haben wir da viel geschliffen", sagt Baureferent Daniel Ulrich zum längeren Prozess, der seit kurzem abgeschlossen ist. Seit vergangener Woche liegt die Baugenehmigung vor: Entstehen werden 101 Wohneinheiten in vier Gebäuden und 2800 Quadratmeter gewerbliche Fläche.

Insgesamt "durchaus bereichernd"

Ulrich spricht mit Blick auf die unterschiedlich geformten und abgestuften Gebäudekörper (samt Dachbegrünung) von einem "innovativen Konzept". Die "objekthafte Anmutung der Einzelbauten" sei für Nürnberg "eher ungewöhnlich", insgesamt aber "durchaus bereichernd". Das neue Maxfelder Viertel nahe dem Stadtpark, wo Ein- bis Vierzimmerwohnungen entstehen werden, ist auf den Bebauungsplan abgestimmt, der ein Mischgebiet vorsieht.

Die Vermarktung des Vorhabens läuft über das deutschlandweit aktive Unternehmen Instone Real Estate in Berlin. Dort sagt Vorstand Andreas Gräf: "Nürnberg gehört zu den Top-Metropolen Deutschlands und benötigt dringend neuen Wohnraum, den wir mit der Quartiersentwicklung liefern." Insgesamt habe der Investor Instone aktuell vier Projekte in Nürnberg mit insgesamt rund 830 Wohnungen in Bau oder Planung.

Bezug auf die Distel

"Carlina Park", wie das Maxfelder Neubauprojekts heißt, nimmt übrigens Bezug auf die Distelstraße, die hier vorbeiführt – und den lateinischen Namen der Distel ("Carlina vulgaris"). Sofern die Abbrucharbeiten zügig weitergehen, soll noch im Spätsommer mit dem Hochbau begonnen werden, betont Ulrich. Die Fertigstellung wird für 2022 angepeilt.

Weitere Neubauprojekte in Maxfeld entstehen, wie berichtet, auf dem Gelände des ehemaligen Brunswick-Bowlingcenters (134 Wohnungen und drei Büroeinheiten), wo der Baubeginn ansteht. In der Hintermayrstraße laufen die Abstimmungen für einen Komplex mit studentischem Wohnen plus Fitnessstudio und Kindertagesstätte. Hier wartet die Stadt jetzt auf den Bauantrag, nachdem laut Ulrich "ein guter Kompromiss gefunden werden konnte".

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