Undichtes Dach? Darum regnet es im Hauptbahnhof Nürnberg

7.12.2018, 05:31 Uhr
Undichtes Dach? Darum regnet es im Hauptbahnhof Nürnberg

© Herbert Grießmeier

"Achtung Rutschgefahr": Eine gelbe Tafel warnt die Reisenden vor dem pitschnassen Boden im Nürnberger Hauptbahnhof. Wer zu den hintersten Bahnsteigen oder zurück in die Osthalle gehen möchte, sollte an den Treppenaufgängen zu Gleis 19 besonders vorsichtig sein. Dort stehen zwei Hindernisse – und zwar mitten im Weg. Der blaue Eimer läuft fast über. Auch der rote sammelt immer mehr Wasser, das von der Decke tropft.

So eine Situation hat Herbert Grießmeier schon öfter erlebt: "Die Deutsche Bahn stellt immer nur Eimer auf. Sonst passiert nichts. Heute war es wieder extrem", ärgert sich der Rückersdorfer und verweist auf das Foto, das er gemacht hat. Er möchte gerne wissen, warum es seit Jahren am Gleiszugang tropft, wenn es regnet.

Newtons Gesetz

Für einen Sprecher der Deutschen Bahn ist die Ursache klar: "Weil nach dem Newtonschen Gesetz Wasser von oben nach unten fließt", scherzt er. "Im Ernst: Regenwasser lässt sich an offenen Brückenbauwerken – das ist die betreffende Unterführung aus bautechnischer Sicht – nie ganz vermeiden." Auch dass es von den Bahnsteigdächern des größten deutschen Durchgangsbahnhofs ab und an eine Undichtigkeit gebe, sei kein Grund zur Besorgnis, versichert er. "Die Infrastruktur des Bahnhofs wird regelmäßig begutachtet und die Nachweise für die Sicherheit dokumentiert."

Nach Angaben des Sprechers hat die Deutsche Bahn ein Mehrjahresprogramm aufgestellt, um die Dachflächen am Nürnberger Hauptbahnhof zu sanieren. "Wir können dafür aber nicht kurzerhand Gleise absperren, sonst würde kein ICE oder Regionalzug mehr halten können", stellt er klar. "Vielmehr müssen solche Sanierungsarbeiten über viele Monate im Voraus geplant werden, damit unsere Kunden weiterhin gut zum Zug kommen und die Fahrpläne so wenig wie möglich betroffen sind."

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