Verfängliche Autokennzeichen: "IS" ist in Nürnberg erlaubt

28.4.2016, 06:00 Uhr
Verfängliche Autokennzeichen:

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Nein, "N–IS" sei in Nürnberg bislang keine verbotene Kombination, sagt ein Sprecher der Zulassungsstelle. Mittwochmorgen sei in der Behörde ein Schreiben des bayerischen Innenministeriums angekommen, das klarstellt, dass die Kombination von staatlicher Seite her auch weiterhin erlaubt sei.

Allerdings hat jede Zulassungsstelle die Möglichkeit, eigene Verbote für bestimmte Kennzeichen zu erlassen. So wird in Nürnberg die Kombination "N-SU" seit der Entdeckung der gleichnamigen rechtsradikalen Terrorzelle "Nationalsozialistischer Untergrund" nicht mehr vergeben. Und offenbar will die Zulassungsstelle in Nürnberg ihre Bürger vor Hohn und Spott oder das Fahrzeug vor einer Zweckentfremdung bewahren. Denn nur so ist es zu erklären, dass in der Noris auch die Kombination "N–WC" verboten ist. Wofür das steht? "Na, fürs Klo", so der Sprecher.

Ministerium verbietet "N-PD"

Vonseiten des Ministeriums ist in Nürnberg bisher nur die Kombination "N–PD" verboten. Bundesweit dürfen die Kürzel "H", "KZ", "SA" und "SS" nicht vergeben werden.

Ein Mitarbeiter der Augsburger Zulassungsstelle hatte das Thema bei seinem Chef in den Blickpunkt gerückt, nachdem ein arabischstämmiger Kunde das Kürzel erbeten hatte. Die Stadt Augsburg und der Landkreis Aichach-Friedberg rangen sich daraufhin zu dem „IS“-Verbot durch, weil sie arabisch aussehende Autofahrer davor schützen wollen, fälschlicherweise für IS-Sympathisanten gehalten zu werden.

Wer aber in Augsburg und Aichach-Friedberg bisher schon ein "A–IS"- oder "AIC–IS"-Kennzeichen habe, darf das behalten, eine Ummeldung ist nicht erforderlich.

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