Verkehrszählung gegen "Ferienparker"

5.7.2017, 07:59 Uhr
Verkehrszählung gegen

© Foto: Eduard Weigert

"So schlimm wie nie", sagen Anwohner im Umkreis der früheren Straßenbahn-Wendeschleife, gehe es in den letzten Tagen zu. Auch in Almoshof häuft sich gerade das Kopfschütteln über Fahrzeuge mit auswärtigen Kennzeichen, die zwei Wochen und länger am Rand der Äcker stehen. Ob aus Oberfranken, Schwaben oder Tschechien: Immer wieder werden Leute beobachtet, wie sie aussteigen und — mit Koffern und Taschen bepackt — im U-Bahnhof oder Flughafenbus verschwinden.

"Derzeit ist es wieder ziemlich heftig", berichtet auch Tobias Schmidt, Vorsitzender des Vorstadtvereins Nord. Als Konsequenz hat er für die nächste Bürgervereinsrunde bei OB Ulrich Maly erneut das Reizthema "Urlaubsparker" eingebracht. Maly schreibt: "Auch in den Pfingstferien waren wieder gehäuft sogenannte Urlaubsparker in den Stadtteilen Ziegelstein, Almoshof und Lohe anzutreffen, die ihre Fahrzeuge teils wochenlang in den Wohngebieten abstellen, um sich die Gebühren in einem der Flughafenparkhäuser zu sparen. Mit der anstehenden Bebauung der ehemaligen Straßenbahnwendeschleife an der Kreuzung Rathsberg-/Otto-Lilienthal-Straße wird sich die Situation absehbar noch verschärfen."

Als Konsequenz schlägt der Vorstadtverein vor, in den Sommerferien in betroffenen Stadtteilen eine Verkehrszählung durchzuführen, bei der Autos mit auswärtigem Kennzeichen erfasst werden. Besonderes Augenmerk soll auf die U-Bahnhöfe Ziegelstein und Herrnhütte gelegt werden.

"Kein ,Luxusproblem‘"

Schmidt: "Ich will erreichen, dass allen Beteiligten — gerade in der Stadtverwaltung — bewusst wird, dass es sich hier um kein ,Luxusproblem‘ von Villenvierteln handelt, sondern gerade ältere Anwohner und Familien betroffen sind." Außerdem will der Vorstadtverein Nord, wie in den Vorjahren. wieder zum "Kreativparken" aufrufen, um die Parklücken für "Ferienparker" gezielt zu minimieren. Bei diesem Kampf zieht die Ziegelsteiner SPD seit Jahren an einem Strang mit dem Vorstadtverein. Während der Pfingstferien hatte Ortsvereinschef Christian Pröbiuß eine Postkartenaktion gestartet, auf die es "tatsächlich vermehrt Anfragen gab", wie er sagt. Rückmeldung habe er auch von einem "Urlaubsparker" bekommen, der sich über die SPD-Aktion beschwerte.

"Gerade am Bierweg zwischen Fritz-Munkert-Platz und Heroldsberger Weg nimmt der Ärger zu", hat Pröbiuß registriert. Das Ausweisen von Anwohnerparkzonen, wie Schmidt schon mal gefordert hatte, hält er in den betroffenen Gebieten für nicht umsetzbar: "Wenn, dann könnte der Flughafen in eigenem Interesse in den Medien der Metropolregion offensiver seine Frühbucherrabatte oder die Preisgestaltung an sich bewerben."

JO SEUSS

 

4 Kommentare