Verlockende Ländervielfalt auf dem Markt der Partnerstädte

5.12.2017, 07:17 Uhr
Verlockende Ländervielfalt auf dem Markt der Partnerstädte

© Foto: Horst Linke

Ob Krakau oder Cordoba, Glasgow oder Hadera, Charkiw oder Shenzhen, ob Kulinarisches, Hochprozentiges, Kunsthandwerk, Schmuck oder Textilien – jede der Buden lockt mit Spezialitäten und fast alle haben längst ihren eigenen Fanclub. Wie sich am vergangenen Wochenende beispielsweise am Stand von Klausen und Montan zeigte: Als die Bürgerkapelle aus dem Dürerstädtchen im Eisacktal aufspielte und die Törggelenköniginnen Hof hielten, waren die Südtirol-Freunde zur Stelle. Ähnliche Auftritte stehen auch in den kommenden Tagen und Wochen an, so zum Beispiel am Sonntag, 10. Dezember, um 11.30 Uhr mit griechischer Folklore.

Über die 14 offiziellen Partnerstädte hinaus sind noch weitere Orte vertreten, mit denen Nürnberg – aus unterschiedlichen Gründen – besondere Beziehungen pflegt, so etwa Verona (Wirtschaftskontakte), Santiago de Cuba und Nablus (Palästina). Die Stadt im Westjordanland kann aber nicht mit eigenen Bürgern präsent sein, sondern wird durch die engagierten Mitglieder eines Vereins vertreten.

Neue Siedlung "Klein Nürnberg"

"Und das ist, wie bei einer ganzen Reihe von Buden, eine besondere Leistung", betont Norbert Schürgers, der Leiter des Amtes für Internationale Beziehungen. Denn auch die komplett ehrenamtlich besetzten Buden müssen täglich von 10 bis 21 Uhr geöffnet sein. "Wir brauchen dafür 30 Leute im Schichtdienst", sagt Wolfgang Mayer vom Freundschaftsverein.

Mit den Einnahmen soll ein Schul- und Umweltprojekt in Nablus gefördert werden, das auf immerhin gut 30.000 Euro veranschlagt ist. Dringend auf gute Verkaufserlöse ist auch die Sri-Lanka-Hilfe Nürnberg angewiesen. Sie war zur Aufbauhilfe nach dem verheerenden Tsunami vor zwölf Jahren entstanden. Aktuell hat sie sich dem Auf- und Ausbau einer Kindertagesstätte und Vorschule, mittelfristig auch einer Schule in einer neuen Siedlung unter dem Namen "Klein Nürnberg" verschrieben. Benötigt werden dafür ebenfalls mehr als 30.000 Euro – und die Vorsitzende Ulrike Schöneberg hat sich mit einigen Mitstreitern erst in diesem Jahr vor Ort ein Bild von der Situation und der Verwendung der Spendenmittel gemacht.

Einen Hauch von Afrika verbreitet mit dem Vertrieb von geschnitzten Figuren aus Aného (Togo) und von Schmuck aus Aksum (Äthiopien) der eigene Stand des städtischen Amtes für Internationale Beziehungen. "Das ist auch ein Fingerzeig für künftige Aktivitäten", meint Schürgers, läuft doch gerade ein Diskussionsprozess zu möglichen Austauschbeziehungen mit Partnern in Afrika. Allerdings: "Selbst wenn wir weitere Orte und Regionen auf dem kleinen Markt aufnehmen wollten, wäre das schwierig, denn aus Sicherheitsgründen dürfen nicht mehr Buden aufgestellt werden als jetzt", bedauert er.

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