Viel getan - und noch viel mehr zu tun: Nürnberg saniert die Grünanlagen

7.8.2020, 11:30 Uhr
Viel getan - und noch viel mehr zu tun: Nürnberg saniert die Grünanlagen

© Foto: Edgar Pfrogner

Es ist erst wenige Tage her, dass der neue Quellepark, den der Servicebetrieb Öffentlicher Raum (Sör) pünktlich zum Beginn der Sommerferien fertiggestellt hat, feierlich eingeweiht werden konnte (Der Stadtanzeiger berichtete). Doch auch im übrigen Stadtgebiet war und ist Sör äußerst aktiv, wie ein Blick in den Grünanlagen-Bericht 2015-2020 zeigt: So gehen heuer neben dem Quellepark gleich drei weitere neue Parks, Grünflächen oder Spielplätze am Nordostbahnhof, in Zabo und in der Claire-Goll-Straße an den Start.

Auch bei der Sanierung bestehender Einrichtungen hat der Servicebetrieb, der für 334 öffentliche Grünanlagen mit einer Gesamtfläche von rund 5,5 Millionen Quadratmetern in der Stadt verantwortlich ist, heuer ein stattliches Pensum zu bewältigen. Neben der Grünanlage am Hallertor stehen oder standen im Jahr 2020 Sanierungsarbeiten im Hummelsteiner Park, am Magnus-Hirschfeld-Platz, im Tullnaupark sowie am Platz der Opfer des Faschismus an.

Viel getan - und noch viel mehr zu tun: Nürnberg saniert die Grünanlagen

© Foto: Edgar Pfrogner

Ähnlich ehrgeizig sieht das Programm für die kommenden Jahre aus: 2021 sind sechs größere Maßnahmen geplant, darunter die lang erwartete Sanierung des Jamnitzerparks sowie Arbeiten in den Hesperidengärten und am Veit-Stoß-Platz. Obwohl Letzterer erst 2014 neugestaltet und eingeweiht wurde, müssen dort – wie berichtet – bereits der Rodelhügel sowie Rasenflächen saniert werden. Grund: Überbeanspruchung.

Der große Zuspruch, den die städtischen Grünflächen nicht nur in Corona-Zeiten finden, zeigt dass es alles andere als übertrieben ist, wenn es in dem Bericht heißt, Grünflächen seien ein "wichtiger Teil der öffentlichen Freiräume, die als gesundheitsförderndes Umfeld für alle Mitglieder der städtischen Gemeinschaft dienen", die "in wesentlicher Form die Lebensqualität der Bewohnerinnen und Bewohner" bestimmen.

Von Annapark bis Westpark

Im Berichtszeitraum 2015-2020 hat man dem mit insgesamt elf neuen Anlagen sowie 20 Sanierungen Rechnung getragen und packt bis 2022 weitere elf Maßnahmen an. Dennoch ist die Liste der Standorte, bei denen Sör selbst dringenden oder zumindest mittelfristigen Handlungsbedarf sieht, deutlich länger: Sie reicht vom Annapark bis zum Westpark und umfasst nicht weniger als 29 Grünflächen.

Eine Herkulesaufgabe, die Sör mit einem eher bescheidenen Budget bewältigen muss: Für den Ausbau und Erhalt der stadteigenen Grünflächen stehen jährlich gerade mal 515.000 Euro als Grünanlagenpauschale zur Verfügung. Damit aber, so der Bericht, "können im Schnitt jährlich nur noch zwei bis drei Maßnahmen umgesetzt werden". Ohne Zuschüsse wären viele Maßnahmen schlicht unmöglich gewesen. Beispiel: Der Quellepark, der 2,26 Millionen Euro kostete, wurde zu 100 Prozent mit Mitteln aus der Städtebauförderung gebaut.

Der Bedarf an neuen Grünflächen nimmt zugleich zu, wegen des anhaltend starken Bevölkerungswachstums der Stadt. Eine Entwicklung, die auch "enorme Auswirkungen auf die vorhandene öffentliche Grünflächenausstattung" habe: Diese müssten – insbesondere in denen mit Grün unterversorgten Stadtteilen – aufgewertet werden, um dem geänderten Nutzungsverhalten der Bürgerinnen und Bürger, dem daraus resultierenden hohen Nutzungsdruck, den Auswirkungen des Klimawandels sowie den Anforderungen des Artenschutzes gerecht zu werden.

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