Vor allem Schüler sind in Gefahr

5.11.2008, 00:00 Uhr
Vor allem Schüler sind in Gefahr

© Antje Seilkopf

Im Rahmen der Erweiterung der S- Bahn-Strecke in Richtung Neumarkt 2009/2010 wird die Bahn ein weiteres Gleis und einen zusätzlichen Bahnsteig anlegen. Letzterer braucht zusätzliche Aufgänge. Die Bahn plant den Treppenaufgang sowie einen behindertengerechten Aufzug derzeit nur auf einer Seite der Löwenberger Straße. Reisende könnten lediglich über eine mehr als hundert Meter weit entfernte Ampel die Straßenseite wechseln. Befürchtet wird, dass vor allem Schüler beim Sprint zur Bushaltestelle abkürzen und sich in Gefahr begeben. Aus Sicherheitsgründen fordert die Stadt deshalb zwei Zugänge zu den Bahnsteigen. Die Bahn hat dies aus Kostengründen abgelehnt (der Stadtanzeiger berichtete).

Für Jahrzehnte

Dafür setzt sich seit Monaten SPD-Stadträtin Christine Grützner-Kanis ein, unterstützt von Martin Burkert, Bahnbeauftragter der SPD-Bundestagsfraktion. Dass die Freien Wähler und mit Klemens Gsell und Peter Daniel Forster auch die CSU gut vertreten war, zeigt die hohe Bedeutung der Angelegenheit. Denn was jetzt beschlossen wird, bleibt für die nächsten Jahrzehnte bestehen. Ende 2010 ist laut DB-Planer Winfried Gertloff die Inbetriebnahme der neuen Strecke vorgesehen.

Robert Wunder, Abteilungsleiter des städtischen Verkehrsplanungsamtes, erklärte, dass die Fahrgäste am Bahnhof Fischbach zur Zeit die bestmögliche Bahnsteiglösung haben. Aus verkehrsplanerischer Sicht sei es optimal, dass die rund 450 Fahrgäste täglich in zwei Strömen völlig voneinander entflochten von der Bahn zu ihren Autos, zum Bus oder Fahrradstellplatz gelangen können. Wunder bat darum, die Möglichkeit einer weiteren Treppe und den Standort des Aufzugs samt Treppe zu überdenken. Die Erweiterung der Bahnstrecke bringe den Fahrenden am Haltepunkt Fischbach keine Vorteile. «Sie sollte für die Umsteiger aber auch keine gravierenden Nachteile erbringen», so Wunder.

Karl Wohlleben, Fischbachs Stadtteilsprecher im Bürgerverein Südost, unterstützte das. Dass hier ein Kind beim Überqueren der Straße verunglücke, das dürfe so wie vor zehn Jahren nicht noch einmal passieren.

Sebastian Röhrig, Assistent von Klaus-Dieter Josel, DB-Konzernbevollmächtigter für den Freistaat Bayern, ließ die angeregte Diskussion vor Ort in einem neuen Terminvorschlag ausklingen: Am 10.November um 14 Uhr soll es im Hauptbahnhof einen Runden Tisch mit einem kompetenten Vertreter des Freistaates geben, schließlich sei Bayern an der Finanzierung beteiligt.

Fest steht, dass es mit dem Abriss eines Teils der Brücke und der Neuerrichtung im Rahmen der S-Bahn-StreckenErweiterung zu Sperrungen in der Löwenberger Straße kommen wird. In bestimmten Bauphasen wird das gleich tageweise erforderlich sein, kündigte der Planer an. Antje Seilkopf