Wahlhelfer gesucht: Nürnberg lockt mit doppelter Prämie

28.12.2019, 18:27 Uhr
Wahlhelfer gesucht: Nürnberg lockt mit doppelter Prämie

© Foto: Karl-Josef Hildenbrand, dpa

Nürnberg hat die Entschädigung für die Mitglieder des Wahlvorstands mehr als verdoppelt.

Wolf Schäfer, Leiter des Nürnberger Wahlamtes, ist wegen dieser kräftigen Anhebung zuversichtlich, dass sich genügend ehrenamtliche Wahlhelfer finden. Zirka 4120 Unterstützer benötigt er, um die Kommunalwahl im März über die Bühne zu bringen. Im September 2019 hat der Stadtrat beschlossen, den Job durch eine ordentliche Aufstockung des sogenannten Erfrischungsgeldes attraktiver zu machen.

Ein Wahlvorsteher bekam bei der Kommunalwahl vor knapp sechs Jahren 50 Euro, diesmal werden es 100 Euro sein. Gleiches gilt für den Schriftführer. "Viele Bürger erklären sich bereit, bei der Wahl zu helfen, wollen aber nicht so viel Verantwortung übernehmen", sagt Schäfer. Deswegen habe es in der Vergangenheit Probleme gegeben, die Chefposten der Wahlvorstände zu besetzen. Dies, hofft Schäfer, könnte nun einfacher werden.


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Dritter Platz hinter München und Augsburg

Aber auch die anderen Mitglieder der jeweils achtköpfigen Wahlvorstände bekommen mehr Geld. Die beiden Stellvertreter von Wahlvorsteher und Schriftführer erhalten 90 statt 40 Euro, die Beisitzer 70 statt 35 Euro. Für künftige Landtagswahlen gelten dieselben Beträge. Bei Bundestags- und Europawahl fällt die Erhöhung geringer aus, weil hier der Aufwand nicht so groß ist. Schließlich können die Bürger auf kommunaler und Landesebene die von den Parteien vorgegebene Kandidatenreihung verändern, was die Auszählung diffiziler macht.

Bei der voraussichtlich 2021 stattfindenden Bundestagswahl werden die Wahlvorsteher und die Schriftführer 70 Euro statt bisher 40 Euro erhalten, für die Stellvertreter gibt es 60 Euro (bisher 30), für die Beisitzer 40 Euro (bisher 25). In der Vorlage für die Stadträte wird erläutert, dass die Entschädigungen mit Ausnahme einer kleinen Erhöhung im Jahr 2017 seit 2002 unverändert geblieben waren.


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Die Deutsche Presse-Agentur (dpa) hat sich unter acht anderen Städten in Bayern umgehört, wie viel Geld Helfer für ihren Einsatz bei der Kommunalwahl erhalten. Nürnberg würde sich mit besagten 100 Euro als Höchstbetrag in der dpa-Tabelle hinter München, wo es bis zu 180 Euro gibt, und Augsburg (140 Euro) auf Rang drei einreihen. Es folgen Traunstein (70 Euro) und Würzburg (65). In Regensburg bekommen die Wahlhelfer nur höchstens 50 Euro, dürfen aber an einer Verlosung teilnehmen, bei der es 23 Geldpreise im Wert von insgesamt 7250 Euro zu gewinnen gibt. Auf den weiteren Plätzen folgen Schweinfurt (45 Euro), Landshut (40 Euro) und Memmingen (35 Euro).

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