Neues Angebot in Eibach

Warum die Malteser in Nürnbergs Süden künftig eine Fahrt mit der Rikscha anbieten

Rurik Schnackig

Lokales

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30.8.2022, 18:44 Uhr
Senioren oder Menschen mit Behinderung sollen künftig das Angebot nutzen können. Eine Rikscha kutschiert sie durch Eibach.

© Thomas Häfner/Malteser Senioren oder Menschen mit Behinderung sollen künftig das Angebot nutzen können. Eine Rikscha kutschiert sie durch Eibach.

Die Malteser sind für dieses komplett neue und ungewöhnliche Angebot verantwortlich. Sie nutzen dafür die anstehende Woche des bürgerlichen Engagements. „Engagement macht stark“ – so lautet das Motto der Aktion, die vom 9. bis zum 18. September bundesweit gefeiert wird. Hier gilt es, die Bedeutung des Ehrenamtes hervorzuheben und gleichzeitig ehrenamtlich Tätigen zu danken.

Die Idee der Malteser: eine Ausflugs-Rikscha für Seniorinnen und Senioren und Menschen mit eingeschränkter Mobilität oder Behinderung. „Wir wollen gerade älteren und in ihrer Mobilität eingeschränkten Menschen wieder das Gefühl von Wind in den Haaren geben, wenn sie sich mit der Rikscha durch Nürnberg-Eibach und Umgebung fahren lassen“, sagt Josef Schurr. Er ist ehrenamtlicher Geschäftsführer bei den Maltesern Nürnberg und freut sich sehr über die jüngste Anschaffung im Malteser-Fuhrpark in der Hafenstraße.

Wie sieht das Gefährt genau aus? Es handelt sich um eine hochwertige rote Rikscha mit Platz für zwei Fahrgäste. Weil nicht jeder Fahrer die Kraft und Kondition für Fahrgäste und Kutsche aufbringt, packt ein Elektromotor ordentlich mit an. Ermöglicht wird die Anschaffung unter anderem durch die Förderung zweier Stiftungen, eine davon über die Stadt Nürnberg, wie die Malteser mitteilen. Weiterhin gebe es Unterstützer, die sich spendabel gezeigt haben. Für die Malteser ist die elektrisierte Kutsche eine echte Pionierarbeit in Nürnberg-Eibach - ein derartiges Angebot gab es bisher noch nicht.

Das Gefühl der Fortbewegung

Menschen mit eingeschränkter Mobilität, vor allem Seniorinnen und Senioren, aber auch Menschen mit Behinderungen oder beginnender Demenz, sollen raus aus den vier Wänden kommen und ab Herbst an Orte in Nürnberg-Eibach und Umgebung gefahren werden können, die sonst für sie nicht erreichbar sind. Durch die offene Bauweise und die Fahrt in angemessenem Tempo erleben sie dabei auch die Umgebung und das Gefühl der Fortbewegung. Anders und viel mehr hautnah als etwa im Auto.


Koordiniert wird das Angebot in der Startphase von Ingeborg Schiffmann, Koordinatorin der Demenzdienste der Malteser in Nürnberg. Jetzt geht es darum, Ehrenamtliche zu gewinnen, die sich für die Fahrten zur Verfügung stellen. „Wir suchen dafür Menschen, die gern gemeinsam im Namen der Malteser ein komplett neues Angebot aufbauen wollen, die Freude am Kontakt mit Menschen haben und gerne Radfahren“, lautet der Aufruf von Ingeborg Schiffmann. Sie freut sich auf ein buntes ehrenamtliches Team aus verschiedenen Altersklassen, Kulturkreisen und Nationalitäten.

"Rikscha-Führerschein" erwerben

Am Donnerstag, 15. September, findet für interessierte Ehrenamtliche eine Infoveranstaltung um 19 Uhr im Malteserhaus, Hafenstrasse 49, statt. Wer Interesse an der Infoveranstaltung oder im Vorfeld Fragen hat, kann sich an Ingeborg Schiffmann unter der Telefonnummer 0911-96891-41 wenden.


Bevor die kostenlosen Rikscha-Fahrten angeboten und durchgeführt werden können, erhalten die ehrenamtlichen Fahrer eine spezielle Schulung, bei der es unter anderem um Verkehrssicherheit und -regeln, Erste Hilfe, Umgang mit den Seniorinnen und Senioren und natürlich um eine ausführliche Einweisung der Rikscha geht.
Und für diejenigen, die sich ehrenamtlich bei den Maltesern engagieren wollen, aber keine Lust oder nicht ausreichend Kraft haben zu strampeln, werden die Verantwortlichen sicher auch etwas finden. Aktuell werden Ehrenamtliche gesucht, die sich gerne in ehrenamtlichen Leitungsteams engagieren wollen. Hier geht es zum einen um die Organisation und Durchführung eines monatlichen Seniorencafés, zum anderen um die Organisation, Koordinierung und Betreuung eines ehrenamtlichen Besuchs- und Begleitungsdienstes.

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