Wegen "Tropischer Zone": Großer Andrang in Nürnberg

28.4.2017, 12:00 Uhr
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© Klaus Wonneberger

Alfred Trummer wartet schon über eine Stunde vor der Nürnberger Bundesbank. Ins Innere hat er es noch nicht geschafft, aber der Weg ist nicht mehr weit. Der Fürther sammelt seit vielen Jahren Münzen, die er an seine Enkel weitergeben möchte. Für ihn ist die "Tropische Zone" deshalb so besonders, weil sie die erste ihrer Art ist. Fünf Mal im Jahr harrt er vor der Bank aus, um sich begehrte Stücke zu sichern, so auch an diesem Donnerstag. "Wir sind mittlerweile schon eine richtige Clique geworden. Es warten immer die gleichen Leute. Heute sind es deutlich mehr, weil die Münze so besonders ist. Sie ist die einzige in diesem Rotton", sagt er.

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© Eva Orttenburger

Die "Tropische Zone" besteht nach Angaben des Bundesamts für zentrale Dienste und offene Vermögensfragen aus zwei verschiedenen Kupfer-Nickel-Legierungen sowie einem transluzenten Polymerring. Die Farbe des Polymers ist rot. Das sieht man allerdings nur, wenn man die Münze gegen das Licht hält. Ansonsten ist der Ring blau.

Seit acht Uhr morgens hat die Bundesbank in der Nürnberger Bahnhofstraße geöffnet. "Der Erste war bereits um kurz nach sechs Uhr hier - mit Klappstuhl und Thermoskanne", verrät der stellvertretende Fillialleiter Johann Rebel. "Wir waren schon darauf vorbereitet, dass viele Leute kommen. Aber dass es so viele sind, hätte ich nicht gedacht", gibt er zu.

Insgesamt gibt es in Deutschland zwei Millionen Exemplare der "Tropischen Zone". 600.000 davon gingen an den Münzhandel. Der Rest ist nahezu in allen Bankfillialen verfügbar, allerdings nur in limitierter Zahl. Der Andrang in der Bundesbank ist deshalb so groß, weil die Münze dort zuerst ausgegeben wird. Was übrig bleibt, wird unter den anderen Fillialen aufgeteilt. "Pro Minute können wir etwa zwei Stück ausgeben", sagt Rebel. Allerdings erhält jeder Wartende auch nur eine Münze. Bis 12.30 Uhr können sich Sammler noch in der Schlange vor der LZB anstellen.

Nach Angaben des Bundesfinanzministeriums ist die "Tropische Zone" Beginn und Teil einer Serie, die 2021 mit einer Münze zur "Polaren Zone" enden soll. Die Farbzuordnung der Polymerringe erfolgt entsprechend den vorherrschenden klimatischen Verhältnissen der einzelnen Zonen anhand der Temperatur-Farbskala: von heiß (rot) bis kalt (violett).

In diesem Jahr erscheint außerdem noch eine 50-Euro-Münze mit Martin-Luther-Prägung, die ähnlich begehrt sein dürfte. Auch sie ist die einzige ihrer Art. "Das wird nochmal ein Highlight in diesem Jahr", freut sich Alfred Trummer.

Auch am Dienstag standen noch zahlreiche Münzsammler teilweise viele Minuten vor der Zentralbank an, um eine der begehrten Münzen zu ergattern.

Dieser Artikel wurde am 28. April um 13.45 Uhr aktualisiert.

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