Wein mit Zubiss und fantasievolle Menüs

12.6.2015, 18:21 Uhr
Wein mit Zubiss und fantasievolle Menüs

© Horst Linke

Im Winter 2013/14 war die „Wein­stelle“ am Hans-Sachs-Platz der In-Treff in Nürnberg. Nach wenigen Wochen war die Zwischennutzung vorüber und das heutige "Café Katz" zog ein. Jetzt hat Florian Seyberth einen neuen Ort für seine gefunden: In einem denkmal­prämierten Handwerkerhaus aus dem Jahre 1417 nahe der Burg kann man ab sofort wieder verschiedene Sorten „Vin naturel“ trinken, aber auch kau­fen. Nicht nur aus Frankreich stammt der Wein ohne Zusatzstoffe und mit minimalem Schwefelgehalt. „Auch in Italien tut sich derzeit viel in der Rich­tung“, sagt Seyberth. Zum Wein gibt es „Zubiss“: also Schinken, Salami und Rohmilchkäse, möglichst in Bio-Qualität, sowie Oliven.

Fantasievolles im Restaurant "Zur Ofenplatt’n" in Wendelstein

Der Wirt ist jung. Und sehr ambi­tioniert. Jan Kern, 25 Jahre alt und gebürtiger Wendelsteiner, hat im Herbst 2014 das Wendelsteiner Restaurant "Zur Ofenplatt’n" über­nommen. Gelernt hat der junge Mann bei Tommy Schäfer in Fürth, später bei Till-Jonas Heinz im "ess.brand" gearbeitet und in die Küchen des und des "Spießgesellen" hin­eingeschnuppert. „Dann war mir klar: Ich will mich selbstständig machen.“

 

Wein mit Zubiss und fantasievolle Menüs

© Katja Jäkel

Neben ihm am Herd steht sein frü­herer Chef bei , To­bias Ruzicka, der Feuer und Flamme für die Übernahme der "Ofenplatt’n" war und einstieg. Wir bestellen neugierig die beiden Drei-Gänge-Menüs (36 beziehungs­weise 37 Euro). Denn es stehen nur Schlagworte auf der Karte. Eine Eigenart, Gerichte zu beschreiben, die derzeit viele Gastronomen an den Tag legen. Also wird uns vom zuvor­kommenden jungen Ober „Spargel­suppe/ Kaisergranat“ sowie „Spargel­variation /Erdbeere/Jakobsmu­schel“ als erster Gang serviert. Virtu­os und fantasievoll angerichtet, erfreut die geräucherte Jakobsmu­schel unseren Gaumen, perfekt zum Spargelsalat mit Erdbeeren. Die Spargelmousse ist etwas ehrgeizig angelegt, die Spargelsuppe schmeckt delikat.

Spätestens mit dem zweiten Gang sind wir dem Koch verfallen. Der glasierte Schweinebauch mit Süßkartoffelpüree (18,90 Euro als Einzelgang) geht mit dem Rhabarber-Spargelgemüse eine süß-saure, sehr glückliche Verbindung ein. Ein zar­tes Heilbuttfilet schmiegt sich an das cremige Spargelrisotto, der Papri­kaschaum gibt dem Gericht eine geräucherte, feine Note. Beim Dessert spielt der junge Mann mit unseren Kindheitserinnerungen: „Bananasplit 2.0“ überzeugt mit einem knusprigen Törtchen samt heißem Schokokern und kühlendem Vanilleeis. Das Fruchtmark der Baby­banane hat Kern entnommen, zu einer geeisten Mousse verarbeitet und in der Schale gefroren. Auch die Milch­schnitte verwandelte Kern in ein zeit­gemäßes Dessert aus Joghurt und Honig, von dunklem Biskuit umman­telt und gekrönt von krossen, eingezu­ckerten Holunderblüten. Eine Erd­beermargarita gibt den letzten Kick.

Jan Kern hat das Lokal, das Sonja Goßtler über 30 Jahre führte, wohl­tuend entdekoriert. „Ich habe be­stimmt 1000 Nägel aus den Wänden gezogen!“ Jetzt hängen an den holz­getäfelten Wänden die Bilder seiner Mutter, nur ein paar (namensgebende) Ofenplatten sind geblieben. Stühle und Bänke wurden mit neuem, grau­em Stoff überzogen. Tagsüber und am Wochenende ist die Speisekarte fränkischer ausgerich­tet. Radfahrer und Spaziergänger vom nahen Kanal finden dann Sai­sonales, wie den Spargel, auch im Menü (26 Euro). Der Grundstein ist gelegt, nach oben ist noch Luft: Ein Michelin-Stern oder zumindest ein Bericht im Feinschmecker, sagt Jan Kern, das sei schon sein Wunsch für die Zukunft.

Italienisches Lebensgefühl im "Il Nuraghe"

"Hausmesse“ nennt Frank Peters, , seine Veranstal­tung ganz schnörkellos. Dabei ist es mehr ein italienisches Sommerfest, bei dem man alle zwei Jahre im „Il Nuraghe“-Lager in Fürth-Sack italie­nisches Lebensgefühl tanken kann. Am Samstag, 13. Juni, gibt es von 12 bis 17 Uhr warme und kalte italienische Speisen, verschiedene Weine zum Testen, Caffè und Cappuc­cino, Gelato und andere Süßspeisen. Man packt sich also nach Gusto den Teller voll und isst gemeinsam an lan­gen Tischen. Mehr als 20 italienische Erzeuger aus ganz Italien verwöhnen die Gäste. Der Eintritt kostet 18 Euro, Bambini essen kostenlos.

Hausmesse Il Nuraghe, Boxdorfer Straße 11 a, Fürth-Sack. Samstag, 13. Juni, von 12 bis 17 Uhr. Eintritt 18 Euro.

Regional und Bio: Das Gasthaus Rott­ner

Von Nachhaltigkeit reden viele. Das "Romantik Hotel & Gasthaus Rott­ner" praktiziert sie: Vor kurzem hat es die sogenannte ABCERT-Zertifizie­rung bestanden und damit ein Gütesie­gel der Bio-Qualität erhalten. Die ver­wendeten Produkte stammen sowohl aus der Region von Betrieben, die nach den strengen Demeter-Richtli­nien arbeiten, als auch von Zuliefe­rern wie Roy’s Naturkost. Der Nürn­berger Großhändler setzt grundsätz­lich auf Ware aus kontrolliert bio­logischem Anbau. Die feinen Speisen kann man ab sofort bei Rottner auch wieder täglich bei Sommerwetter ab 17 Uhr im schönen „Nussbaumgar­ten“ genießen. Zum Beispiel den neu­en „Ochsenburger“ oder Matjes-Salat im kleinen Weckglas. Außerdem gibt es wieder das kulinarische Scheu­nenkino.

Neuigkeiten aus den Weiten der Nürn­berger Gastronomie können Sie uns an gastro@pressenetz.de mailen.

Mehr Informationen in unserer Rubrik Essen und Trinken!

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