Nachwuchs beiweist Können

Wettkampf für junge Retter: Schwabacher Johanniter sind „Nummer Zwei“ in Deutschland

Nadine Brantl/vnp

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16.5.2023, 16:58 Uhr
Schwabachs Johanniter-Nachwuchs freut sich über den zweiten Platz.

© Johanniter/Nadine Brantl, NN Schwabachs Johanniter-Nachwuchs freut sich über den zweiten Platz.

"Ich kann es noch immer nicht fassen," freut sich Tobias Brantl kurz nach der Siegerehrung in Potsdam. Und auch die anderen Mannschaftsmitglieder Malte Hold, Lukas Jedzik, Fanny und Vince Raabe, Marie Schwelgin und Sarah Spath sind außer sich vor Freude. Sie erreichten beim bundesweiten Wettkampf der Johanniter, die ihre besten Nachwuchsretter gesucht hatten, den zweiten Platz der Kategorie C, Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren.

Insgesamt waren in dieser Kategorie neun Mannschaften aus ganz Deutschland angetreten und zeigten ihr Können beim Trageparcours, dem Theorie- und Kreativtest sowie beim großen Fallbeispiel. Am Ende ging der erste Platz mit knapp 0,5 Punkten Unterschied an ein Team aus dem Landesverband Nordrhein-Westfalen. Schwabach hatte sich im Vorjahr mit einem Sieg im bayerischen Landesfinale für den Bundeswettkampf qualifiziert.

Die besten Retter Deutschlands

Mit einem Besucherrekord endete der Bundeswettkampf der Johanniter. Rund 3700 Teilnehmende kamen zum bundesweiten "Tag der Johanniter"" auf dem Gelände des Filmpark Babelsberg in Potsdam zusammen.

Kern der Veranstaltung war der Wettkampf in Erster Hilfe und Notfallrettung. Erstmals nach der Pandemie traten 51 Siegermannschaften der Vorentscheidungswettkämpfe aus den neun Johanniter-Landesverbänden gegeneinander an, um in einem leidenschaftlichen, fairen Wettbewerb die besten Retter Deutschlands zu ermitteln.

Jörg Lüssem, Mitglied des Bundesvorstandes der Johanniter-Unfall-Hilfe, dankte den überwiegend ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern: "Alle zwei Jahre treffen sich so viele Johanniterinnen und Johanniter, um sich freiwillig in ihrem Können zu messen. Sie haben dafür viel in ihrer Freizeit trainiert, um nicht nur in diesem Wettkampf, sondern auch in echten Einsätzen - sei es im Rettungsdienst oder im Sanitätsdienst - ihr Bestes zu geben und Menschen in Not zu helfen. Das verdient höchsten Respekt und Dank."

Blutungen stoppen und Wiederbeleben

In dem Wettkampf wurden unter anderem Verkehrsunfälle, Brand- und Sturzverletzungen, Schnittwunden und Herz-Kreislauf-Erkrankungen von Verletztendarstellern täuschend echt inszeniert. Je nach Ausbildungsstand mussten die Helfenden die Situationen richtig einschätzen und die Verletzten versorgen.

Das so genanngte Fallbeispiel fand vor dem Bauwagen aus der Fernsehserie Löwenzahn statt.  

Das so genanngte Fallbeispiel fand vor dem Bauwagen aus der Fernsehserie Löwenzahn statt.   © Johanniter/Nadine Brantl, NN

Zu den Aufgaben der größtenteils ehrenamtlichen Teams gehörte es, Blutungen zu stoppen, Wiederbelebungsmaßnahmen einzuleiten oder den Kreislauf zu stabilisieren, bis der Rettungsdienst eintrifft. Alle Szenarien wurden von speziell geschulten Helfern professionell geschminkt und sehr realistisch dargestellt. 130 Schiedsrichter bewerteten die Leistungen und kürten am Ende die Siegermannschaften der einzelnen Kategorien.

Die "Olympiade der Retter", das Kernstück der Veranstaltung, wurde von einem vielfältigen zweitägigen Rahmenprogramm flankiert: einer Festveranstaltung zur Ehrung verdienstvoller Johanniterinnen und Johanniter mit dem früheren Bundespräsidenten Joachim Gauck, einem umfangreichen Fortbildungsprogramm und einer Kinder-Uni für die Ersthelfer von morgen.

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