„Wir wollen nicht dauernd in Scherben treten“

22.4.2013, 07:59 Uhr
„Wir wollen nicht dauernd in Scherben treten“

© Michael Matejka

„Wir wünschen uns weniger Müll vor dem Zaun.“ Die Kinder vom Abenteuerplatz Amsel machen den Anfang. Auf etlichen Fotos haben sie die Zustände auf dem Grünstreifen vor dem Spielplatz in der Amselstraße 5 dokumentiert. Leere Bierflaschen, Plastiktüten, Zigarettenkippen und Hundekot: Auf der kleinen Wiese neben der Straße landet jede Menge Dreck. Bereits aufgestellte Müllcontainer schaffen da keine Abhilfe, die Behälter quellen regelmäßig über, trotzdem wird weiterer Abfall dort abgeladen.

„Der Grünstreifen könnte viel besser genutzt werden“, heißt es vonseiten der Kinder. „Man könnte den Zaun verlegen und den Spielplatz vergrößern oder einen breiteren Gehweg anlegen.“ Ein ähnliches Anliegen bringt die Abordnung des Kinder- und Jugendhauses Bertha vor. Das Hauptproblem sind auch hier schlecht platzierte Müllcontainer an der Bertha-von-Suttner-Straße. Altglas und Altkleider liegen hier oft einfach auf dem Gehsteig. Nicht nur unschön, sondern auch gefährlich. „Wenn man die Tonnen nach hinten versetzen würde, hätte man mehr Platz zum Gehen und würde nicht immer in Scherben treten“, schlagen die Kinder vor.

Ortstermin geplant

„Auf Leute, die sich blöd benehmen und ihren Müll neben die Tonnen werfen, haben auch wir leider keinen Einfluss“, erklärt Norbert Hartmann vom Verkehrsplanungsamt. Aber es findet sich ein Kompromiss: Bei einem Ortstermin soll geprüft werden, ob die Müllcontainer wenigstens ein paar Meter versetzt werden können. Die Fachleute vom Abfallwirtschaftsbetrieb wollen kontrollieren, ob die Behälter ordnungsgemäß entleert und gereinigt werden.

Zu guter Letzt spricht die Klasse 6c der Ossietzky-Mittelschule vor. Gemeinsam haben sie eine ganze Liste an Verbesserungswünschen für den Stadtteil und ihre Schule erarbeitet. Mehr Mülleimer und Straßenlaternen, längere Öffnungszeiten auf dem Stadtspielplatz, sauberere Schultoiletten, ein Trampolin im Westpark, mehr Ständer mit Hundekotbeuteln und Recherche-Laptops in den Klassenzimmern.

Immer wieder kommt auch hier das Thema Müll zur Sprache. „Ich wünsche mir, dass der See neben der Villa Leon gesäubert wird“, sagt die elfjährige Dilan. „Plastiktüten, Styropor und sogar ein Einkaufswagen schwimmen darin herum. Früher gab es dort mal Fische und Enten. Die Fische sind tot und von den Enten sind auch nicht mehr viele übrig.“

Beim anschließenden Gespräch mit den Experten kann Dilan sich durchsetzen. Peter Bechert vom Servicebetrieb Öffentlicher Raum wird prüfen, ob der Teich gereinigt werden kann. Was das neue Spielgerät im Westpark und die Öffnungszeiten des Stadtspielplatzes angeht, werden die Kinder enttäuscht. „Im Westpark wurden erst ein Volleyballfeld und eine Schaukel installiert, jetzt sind erst einmal andere Standorte dran“, so Bechert. „Beim Stadtspielplatz können wir auch nicht viel machen. Den Anwohnern wurde es zu laut und sie haben durchgesetzt, dass der Platz nur noch tagsüber genutzt werden darf und am Sonntag geschlossen bleibt.“
 

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