Wohlfühlräume für die Bewohner

9.1.2010, 00:00 Uhr

«Wir orientieren uns sehr an den Biografien der Bewohner», sagt Monika Strobel, die für Qualitätsmanagement im städtischen Altenheimen zuständig ist. Das heißt, ein ehemaliger Unternehmer hat die Möglichkeit, sich an einen Schreibtisch zu setzen, auf dem eine Schreibmaschine steht. So ist es ihm möglich, an frühere Erfahrungen anzuknüpfen.

Das «Haus Sonnenschein», wie die spezielle Abteilung für Demenzkranke im August-Meier-Heim heißt, hat «Wohlfühlräume eingerichtet», in denen die Bewohner den Tag verbringen. Abends gehen sie zurück in ihre Zimmer.

Der Tagesablauf ist so strukturiert, dass die Bewohner kleine Aufgaben im hauswirtschaftlichen Bereich miterledigen. Sie saugen Staub oder fädeln Wolle auf, die eine fittere Bewohnerin zum Stricken benötigt.

«Es ist für die Mitarbeiter nicht einfach, mit den dementen Bewohnern umzugehen», erklärt Heimleiter Gerhard Jaksch. Die Möglichkeiten der Kommunikation sind je nach Grad der Erkrankung beispielsweise eingeschränkt. Jede Störung des gewohnten Tagesablaufs kann verunsichern. Deswegen wurden 20 Kräfte speziell gerontopsychiatrisch ausgebildet. Sie arbeiten nun im Haus Sonnenschein mit.

Die Einrichtung in der Regensburger Straße ist neben den Forstweiher Heimen in Eibach die einzige Einrichtung für Demenzkranken in Nürnberg, die das Gütesiegel der renommierten Alzheimer Gesellschaft bisher erhalten hat.

Das spornt zu weiteren Veränderungen an. Monika Strobel möchte «das Haus in den nächsten fünf Jahren in ein Kompetenzzentrum umgestalten». Hier sollen dann auch Angehörige und Ehrenamtliche geschult werden. Zudem ist eine Öffnung für Tagesgäste angedacht.

Petra Nossek-Bock

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