"Zoff und Harmonie": Familienberatung seit 20 Jahren

2.9.2017, 14:48 Uhr
Heidemarie Neuhofer-Krauß (li.) und Andrea Krapf (re.) von "Zoff und Harmonie" helfen Familien, den oft turbulenten Alltag zu meistern.

© Michael Matejka Heidemarie Neuhofer-Krauß (li.) und Andrea Krapf (re.) von "Zoff und Harmonie" helfen Familien, den oft turbulenten Alltag zu meistern.

Eine Familie haben – die meisten Menschen sehnen sich danach und viele leben es. Familie bedeutet aber auch jede Menge Herausforderungen: Kinder erziehen, Berufstätigkeit und den Alltag meistern, die Partnerschaft und sich selbst nicht aus den Augen verlieren. "Es gibt so viele Verbindlichkeiten, man steckt oft in festen Strukturen", sagt Heidemarie Neuhofer-Krauß.

Die Sozialpädagogin weiß aus langjähriger Erfahrung bei der Beratungsstelle "Zoff und Harmonie", was Menschen dabei brauchen: "Es ist manchmal wichtig, Abstand zu gewinnen und sich zu fragen: Wie geht es mir? Wie möchte ich leben?" Ihre Einrichtung will die Menschen dabei unterstützen. "Unser Anliegen ist, Druck aus den Familien herauszunehmen", sagt auch ihre Kollegin Andrea Krapf. So bietet "Zoff und Harmonie" eine ganze Palette an Aktivitäten, bei denen Freude und Spaß im Vordergrund stehen, betont die Sozialpädagogin. Dazu zählen etwa Wanderungen oder Gruppenangebote für Kleinkinder wie Pekip, die Kindern neue Sinneseindrücke und Eltern einen Austausch ermöglichen.

Ob Alleinerziehende oder in Patchwork lebende Familien: Einem bestimmten Bild von Familie eifert die Einrichtung nicht nach. Auch wie die Menschen ihr Familienleben gestalten wollen, akzeptiert "Zoff und Harmonie". Klar ist: "Wir wollen nicht mit einem erhobenen Zeigefinger daherkommen. Wir sind offen für alle Formen von Familien. Unsere Aufgabe ist es, für Menschen, wie sie sind, da zu sein."

Eltern haben heute andere Bedürfnisse als früher

Im vergangenen Jahr etwa hat die Einrichtung mit ihren Angeboten 514 Erwachsene und 337 Kinder erreicht. Zweimal im Jahr veröffentlicht die Beratungsstelle auch ihr Programmheft und das Spektrum ist groß: Von Eltern-Kind-Gruppen über Kurse für Eltern, etwa zu Erziehungsfragen, bis zu spirituellen Angeboten. Etwa 50 Referenten und Kursleiter bringen sich dabei ein.

Seit der Gründung von "Zoff und Harmonie" haben sich einige gesellschaftliche Veränderungen vollzogen. Die Einrichtung richtet sich auch danach, betont Neuhofer-Krauß: "Früher sind Eltern-Kind-Gruppen auch bei dreijährigen Kindern gut gelaufen. Die Nachfrage ist radikal zurückgegangen." Denn viele Mütter fangen bereits nach einem Jahr Elternzeit wieder an zu arbeiten. Nun sind neue Angebote und auch Zeiten gefragt.

Bei bestimmten Kursen werden die Zeiten so gelegt, dass auch Berufstätige sie wahrnehmen können, erklärt Krapf. Außerdem sind die Kursreihen nicht mehr so lang. Mehr gefragt sind jetzt auch sportliche Aktivitäten, bei denen Babys mit dabei sein können. Ein wichtiges Thema ist auch die Balance zwischen Familie und Beruf. Auch hier gilt, betont Krapf, dass es keine Patentrezepte gibt: "Jede Familie braucht eine individuelle Lösung." "Zoff und Harmonie" bietet Unterstützung nicht nur in ihren Räumen im Haus der Katholischen Stadtkirche, wo die Einrichtung aus der Harmoniestraße vor zwölf Jahren hingezogen ist. "Wir gehen hin, wo die Eltern sind." Die Zusammenarbeit mit den Kindertagesstätten sei gut.

Die Beratungsstelle ist auch mit zahlreichen anderen sozialen Einrichtungen der Stadt gut vernetzt und ist einer der sieben Familienstützpunkte in Nürnberg. Das bedeutet, dass sich die Bürger mit allen Fragen an "Zoff und Harmonie" telefonisch wenden können. Die Einrichtung berät zu Erziehungs- und Familienthemen oder zu Unterstützungsangeboten und gibt Informationen über den richtigen Ansprechpartner weiter.

Weiter Informationen gibt es auf der Homepage.

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