Zoll logiert im Hafen

1.4.2006, 00:00 Uhr
Zoll logiert im Hafen

Seit über 5000 Jahren werden Zölle zur Sicherung von Staatseinnahmen und zur Steuerung von Warenströmen erhoben. In Nürnberg reicht die Geschichte des Zolls bis ins 16. Jahrhundert zurück. Damals befand sich das Amt in der Mauthalle am Hallplatz, über 200 Zöllner waren dort beschäftigt.

Heute ist das Zollamt mit seinen nunmehr 70 Beschäftigten im Güterverkehrszentrum am Hafen angekommen. Am 17. März wurde der bisherige Standort am Kohlenhof geräumt, um in den 2004 begonnenen Neubau in der Hamburger Straße zu übersiedeln. Den Steuerzahler kostete das neue Zollamt 2,7 Millionen Euro, aber die Vorteile liegen klar auf der Hand: die Innenstadt wird um rund 35 000 Kraftfahrzeuge im Jahr entlastet, die dort bislang zoll- und steuerrechtlich abgefertigt wurden.

Längere Öffnungszeiten

Kundenfreundlichkeit heißt das oberste Gebot, zumindest wenn es nach Stephan Junker, Vorsteher des Hauptzollamts Nürnberg, geht. Das schlägt sich nicht nur in den verlängerten Öffnungszeiten, sondern auch in der Architektur des zweistöckigen Flachdachbaus nieder. Viel Tageslicht dringt durch große Glasfenster in den Kundenbereich, 46 Fachkräfte stehen den Kunden mit einem besonders schnellen Abfertigungsangebot zur Verfügung.

Steigerungen denkbar

Grund: Der verkehrsgünstige Standort im Güterverkehrszentrum macht die effiziente Warenabfertigung auf Straße, Schiene und Wasserweg möglich. Auch zusätzliche Service-Leistungen wie «Online-Abfertigung“ via Internet stehen nun zur Verfügung. Nach der Einschätzung von Oberfinanzpräsident Horst Seelig, Leiter der Oberfinanzdirektion Nürnberg, sollen hier künftig im Durchschnitt 250 000 Warensendungen pro Jahr den Zoll passieren. Auch Steigerungen bei den Abfertigungszahlen seien denkbar.

Für Seelig steht fest: Vom neuen Zollamt profitieren nicht nur der Fiskus, sondern auch die Kunden und die regionale Wirtschaft.

Das Zollamt Nürnberg Hafen ist montags bis freitags von 7 bis 17 Uhr und am Samstag von 8 bis 12 Uhr geöffnet.