Zu wenig Schwimmbecken: Kinder sollen in Hotelpools schwimmen lernen

7.6.2019, 17:36 Uhr
Fehlende Schwimmbecken seien ein Grund dafür, warum mehr als die Hälfte der Zehnjährigen nicht richtig schwimmen können – zumindest laut des Deutschen Schwimmlehrerverbands.

© Foto-Siegmund.de Fehlende Schwimmbecken seien ein Grund dafür, warum mehr als die Hälfte der Zehnjährigen nicht richtig schwimmen können – zumindest laut des Deutschen Schwimmlehrerverbands.

Der Deutsche Schwimmlehrerverband (DSLV) hat die Initiative "Hotel-Schwimmbecken für Kinderschwimmkurse" ins Leben gerufen. Grund sind die Schließungen der öffentlichen Schwimmbäder. Dadurch stehen mit jedem Schwimmbad, das zumacht, immer weniger Wasserflächen für die Schwimmausbildung zur Verfügung, berichtet Alexander Gallitz, Präsident des Deutschen Schwimmlehrerverbands. Heute könnten deshalb über die Hälfte der Zehnjährigen gar nicht oder nur sehr schlecht schwimmen, heißt es. Vermehrte Badeunfälle seien eine Folge davon.

Auf der anderen Seite würden in Deutschland aber mehr als 2000 Schwimmbäder zur Verfügung stehen - nämlich in Hotels. "Leider werden diese Pools nicht so häufig genutzt" betont Sascha Krone, Betreiber der Webseite Pool2share.com. Gallitz und Krone entwickelten deshalb eine gemeinsame Idee: "Wenn wir es schaffen, in Deutschland nur zehn Prozent der Hotels mit Pool dafür zu begeistern, ihre Anlage für drei bis vier Schwimmstunden pro Woche zur Verfügung zu stellen, dann können wir pro Woche für weitere 5000 Kinder Kurse anbieten", sagt Gallitz.

Die ersten Partner konnten bereits für diese Initiative gewonnen werden. Der Vorteil: Hotels sind mit ihren qualitativ hochwertigen Pools, der notwendigen Infrastruktur und den hohen Hygiene-Standards besonders als Schwimmbecken für Kinderschwimmkurse geeignet. Auch die Eltern profitieren: Sie können in Ruhe bei Kaffee und Kuchen auf ihre Kinder warten, während diese das Schwimmen erlernen.

Auch Hotels profitieren

Einrichtungen, die ihre Becken zur Verfügung stellen möchten, brauchen ihren Pool lediglich bei Pool2share.com registrieren. Schon können Schwimmlehrer die Anlage buchen. "Natürlich können die Hotels selbst die Zeiten festlegen, wann der Pool für Schwimmkurse zur Verfügung steht", versichert Krone. Schließlich wüssten die Betreiber ja am besten, zu welchen Zeiten die Hotelgäste den Pool nutzen und wann nicht.

Die Hotels können außerdem durch die Schwimmstunden auch Gewinn machen. "Pro Stunde kalkulieren die Schwimmschulen mit 35 bis 70 Euro an Nutzungsentgelt. Dabei hat ein Schwimmkurs maximal 6 Kinder" erläutert Krone. Die Hotels könnten dadurch das eigene Haus in der Region noch mehr verwurzeln und den Kontakt zur Bevölkerung intensivieren. Außerdem könnten beispielsweise die Eltern Angebote des Hotels nutzen, wie den Spa-Bereich.

Der DSLV und Pool2share hoffen, dass durch die gemeinsame Initiative genügend Wasserbecken gefunden werden, um weiteren 5000 Kindern pro Woche das Schwimmen lernen zu können. Schließlich ist sowohl den Kindern als auch ihren Eltern damit sehr geholfen, wenn sie sicher im Wasser spielen und schwimmen können.

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