Zum "Black Friday": Shopping-Irrsinn in Nürnbergs Innenstadt

1.12.2019, 17:02 Uhr
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© Eva Orttenburger

Zufrieden zeigte sich etwa Harald Zeuner vom Modehaus Wöhrl: "Der Black Friday ist zum Schlagwort geworden — und viel stärker in den Ohren der Verbraucher." Diese Aktion sei mittlerweile wichtig für die Modebranche, so der stellvertretende Geschäftsleiter. Und auch am Samstag des ersten Adventswochenendes strömten die Kunden in das Modehaus: "Wir haben eine sehr gute Frequenz. Wenn ich hinaus in die Fußgängerzone schaue, dann kann ich sagen: Die Innenstadt ist gut besucht."


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Äußerst angetan zeigte sich Wolfgang Koß von Galeria Kaufhof. "Der Freitag war bombastisch", resümierte der Geschäftsführer. Und auch am Samstag gab es keinen Grund zum Meckern: "Kein Schnee, kein Regen, kein Matsch: Das ist der ideale Einkaufstag." Galeria Kaufhof gewährte zur "Black Shopping Week" Preisnachlässe, die gut ankamen: "Das hat sich mittlerweile etabliert, der Kunde erwartet das."

Menschen stürmten Laden am Morgen

Und auch bei Küchen Loesch war die Nachfrage groß — obwohl man den "Black Friday" nicht speziell beworben habe. So sagte Geschäftsführer Klaus Harl: "Wir gewähren lieber Angebote für eine längere Zeit." Ebenso gut startete das Fachgeschäft ins Adventswochenende: "Am Samstag sind die Leute gleich in der Früh in den Laden gerannt - das ist schon sehr erfreulich." Und was wird gekauft? "Gefragt sind Gänsebräter und Geflügelscheren, Küchen- und Espressomaschinen sowie Steakmesser."

 

 

Doch nicht nur in der Innenstadt klingelten die Kassen. Gut zu tun hatte etwa Thomas Leipold und sein Team im Modehaus Leipold in Ziegelstein — am Freitag wie am Samstag. "Besonders gefragt sind Winterware und reduzierte Kleidung", berichtete der Chef. Seine Kundschaft kommt nicht nur aus dem Viertel, sondern nimmt auch längere Wege in Kauf: "Wir müssen einen besonderen Service haben, damit die Leute zu uns nach Ziegelstein fahren. Wir nehmen uns zum Beispiel Zeit für unsere Kunden und behandeln diese wie Freunde." Wichtig sei es auch, mit der Zeit zu gehen: So informiert eine kostenlose Leipold-App über Neuware oder Verkaufsaktionen.

Kampf in Zeiten von Online-Shopping

Wenig begeistert zeigte sich in Sachen "Black Friday" Matthias Klein, dessen Frau Sabine Seitz-Klein das Juweliergeschäft A. Bräutigam führt. "Wer Rabatt gewährt, der muss eben auch deutlich mehr Ware verkaufen. Meine Frau und ich sind da skeptisch."


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Doch bieten müsse man der Kundschaft schon einiges, da helfe allein die gute Lage des Geschäfts am Hauptmarkt wenig: "Wir kämpfen alle in Zeiten von Online-Shopping." Und so gibt es derzeit die Aktion "Christkindlesmarkt": Wer die Uhren einer bestimmte Marke kauft, der bekommt noch eine Kleinigkeit aus der Edelstahlkollektion kostenlos mit dazu.

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