Zum Christkindlesmarkt ist der Schöne Brunnen wohl fertig

18.3.2015, 06:00 Uhr
Nicht nur der Ring selbst, sondern vor allem die Fassung war in ganz schlechtem Zustand. Doch das wird nun in Regensburg behoben.

© Alexander Brock Nicht nur der Ring selbst, sondern vor allem die Fassung war in ganz schlechtem Zustand. Doch das wird nun in Regensburg behoben.

Drei Tonnen Eisen liegen hier in einer Regensburger Werkstatt. Hier lagert die Metallkonstruktion, die den Schönen Brunnen auf dem Hauptmarkt in Form eines Achtecks einfasst. Über Jahre hinweg hat sich Rost tief in die Eingeweide des Schmiede-Kunstwerks gefressen. Die Stadt hatte handeln müssen und gab grünes Licht für die Restaurierung bei einem Spezialisten in der Bezirkshauptstadt der Oberpfalz.

In der Werkstatt lötet Alexander Reichert ein Stahlteil in die Führung, in der der "güldene" Wunschring steckt, der eigentlich aus Messing ist. Millionenfach haben Touristen und Einheimische an diesem Rund gekurbelt und sich was dazu gewünscht. Doch die Dreherei sorgte für einen Abrieb in der Führung. Jetzt ist sie verschlissen. "Nur noch einen halben Millimeter dünn war sie an manchen Stellen", erklärt Kunsthistoriker Maximilian Heimler von der Regensburger Firma "Haber & Brandner".

Ein kleiner Schraubenzieher hätte genügt, um den Ring aus seiner Führung herauszulösen. Doch nicht nur der Ring, oder besser seine Führung, werden hier behandelt. 16 Stützen mit aufwändigen Ornamenten, Zierblüten und Rosetten mussten von fingerdicken Farbschichten befreit werden. Der Lack wurde abgestrahlt. Eine ähnliche Behandlung bekamen die schmiedeeisernen Gitter des Brunnens.

An Ostern ist noch lange nicht Schluss

Nach diesem Arbeitsschritt machten sich die Restauratoren daran, die Teile mit einer Zink-Schicht zu bedecken - Rostschutz. Erst dann erhalten die Teile eine neue Lackschicht. Und die sieht so aus wie auf historischen Bildern und Malereien: schwarz. Bis zu den Osterferien werden die Restauratoren aus Regensburg damit fertig.

Doch auf dem Hauptmarkt wird die Konstruktion noch lange nicht installiert werden können. Denn weitere Untersuchungen ergaben, dass auch der Muschelkalkstein porös und rissig ist.

Da müssen nun Steinrestauratoren ran. Im Hochbauamt rechnet man damit, dass der Brunnen, so wie man ihn kennt, zum nächsten Christkindlesmarkt fertig sein wird. Kosten ließen sich noch nicht beziffern.

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