Zum Tag des Bieres: Nürnberger Brauereien bringen "Zusammen Halbe" raus

22.3.2021, 13:34 Uhr
Die Nürnberger Brau Gemeinschaft (v. l.): Lorenz Schareina (BarthHaas), Oliver Prebeck (StreuBräu) Berthold Zeltner (Joh.Gg.Zeltner), Stefan Stretz (Schanzenbräu), Udo Deppisch (Nürnberger Burgbräu), Andreas Stempfle (Bierwerk), Bernhard Wagemann (Tucher), Raphael Gutmann (Bruderherz), Mark Zunkel (NBG).

© Holger Kroemer Die Nürnberger Brau Gemeinschaft (v. l.): Lorenz Schareina (BarthHaas), Oliver Prebeck (StreuBräu) Berthold Zeltner (Joh.Gg.Zeltner), Stefan Stretz (Schanzenbräu), Udo Deppisch (Nürnberger Burgbräu), Andreas Stempfle (Bierwerk), Bernhard Wagemann (Tucher), Raphael Gutmann (Bruderherz), Mark Zunkel (NBG).

Wenn es darum geht, die Gunst der Bierliebhaber zu gewinnen, haben sie alle ihren eigenen Stil: die Nürnberger Brauer von Bierwerk, Bruderherz, NBG, Nürnberger Burgbräu, Schanzenbräu, StreuBräu, Tucher und Zeltner. Doch die Corona-Krise zeigt, dass die Brauereien gleichermaßen leiden, wenn geselliges Beisammensein „auf eine Halbe“ wegen der Corona-Pandemie vielfach nicht möglich ist.

Miteinander statt gegeneinander

„Den Kopf in den Sand zu stecken, ist zwar einfach. Das aber wollen wir nicht. Im Gegenteil: Stattdessen haben wir uns mit dem Hopfenhändler BarthHaas zur Nürnberger Brau Gemeinschaft zusammengetan“, so Stefan Stretz von Schanzenbräu, Initiator der bisher einmaligen Zusammenarbeit, die zugleich die Nürnberger Braukultur würdigen soll.

"Eine der wenigen positiven Begleiterscheinungen der Corona-Pandemie ist, dass sich Menschen in neuen Gemeinschaften zusammenfinden und auf kreative Weise solidarisieren. Dabei können originelle Ideen wie die ‚Zusammen Halbe‘ entstehen", sagt Oliver Prebeck, Vorstandsmitglied der StreuBräu.

Denn mit über 700 Jahren Brautradition hat die Frankenmetropole wahrlich Geschichte geschrieben. Kaum eine Stadt in Deutschland ist auch heute noch so reich an privat geführten Brauereien wie Nürnberg.

„Als älteste Brauerei Nürnbergs haben wir gerne unsere Kompetenz in das Gemeinschaftsprojekt eingebracht. Ebenso wichtig war uns aber auch Innovation in die Charakterausprägung des Bieres zu transportieren", sagt Bernhard Wagemann, Erster Braumeister der Privatbrauerei Tucher.

Um an das jahrhundertewährende Brauhandwerk zu erinnern und ein Zeichen des Miteinanders zu setzen, reift im kühlen Gärkeller der Schanzenbräu nun ein von allen Beteiligten auserkorener Gemeinschaftssud heran, der schon bald bei Tucher abgefüllt wird: die „Zusammen Halbe“, ein naturtrübes Helles aus Wasser, Pilsener und Münchner Spezialmalz sowie den neuen Aromahopfensorten Ariana und Callista aus Hüll/Hallertau getreu dem Bayerischen Reinheitsgebot, veredelt mit untergäriger Brauhefe.

„Als wir von der Initiative der Nürnberger Brauereien erfuhren, eine Braugemeinschaft zu gründen, waren wir als Nürnberger Hopfenspezialist selbstverständlich sofort dabei. In unserer Konzeptbrauerei im BarthHaas Campus wurde der Probesud gebraut; für den eigentlichen Sud bei Schanzenbräu haben wir dann die neuen Hopfensorten namens Ariana und Callista gestellt und unsere Expertise in puncto Hopfenaroma und Biergeschmack in die Rezeptur eingebracht", sagt Thomas Raiser, Mitglied der Geschäftsleitung BarthHaas.

Limitierte Sonderedition

„Gemeinschaftlich ein gutes Bier zu kreieren und so dieser schwierigen Zeit etwas Positives abzugewinnen, ist das, was uns Bierwerker bewegt hat, eine Kollaboration mit den Nürnberger Brauerkollegen einzugehen. ", sagt Andreas Stempfle, Inhaber von Bierwerk.

So wird das Etikett der "Zusammen Halbe" aussehen.

So wird das Etikett der "Zusammen Halbe" aussehen. © Nürnberger Braugemeinschaft

Sein Kollege Mark Zunkel, Inhaber von NBG, ergänzt: „Die Bierkultur in Nürnberg ist etwas ganz Besonders und ich bin stolz, ein Teil davon zu sein. Die Corona Zeiten betreffen uns alle. Daher ist es essenziell, zusammen zu kommen und ein Zeichen der Solidarität in Nürnberg zu setzen. Prost und auf die Gemeinschaft.“ Es sei ein hoffnungsvolles und wichtiges Signal für die Branche in der aktuellen Situation, findet auch Berthold Zeltner, Chef der Zeltner-Brauerei.

Nur 200 Hektoliter

Nur 200 Hektoliter wird die Nürnberger Braugemeinschaft von der goldhellen, vollmundigen Bierspezialität abfüllen: 30 Hektoliter in Fässern sowie 170 Hektoliter in Euroflaschen, deren Etiketten die Nürnberger Burg und das Stadtwappen zieren. Ab dem 24. April geht die „Zusammen Halbe“ in der Region in den Verkauf. Der unverbindlich empfohlene Verkaufspreis für die Sechserträger wird bei 6,95 Euro liegen.

Tags zuvor gebührt jedoch zunächst Nürnbergs Oberbürgermeister Marcus König die Ehre, die erste „Zusammen Halbe“ in Empfang zu nehmen – pünktlich zum 505. Jahrestag des Reinheitsgebots für Bier.

„Oft hört man, dass man die Chancen in der Krise sehen soll. Dieses Gemeinschaftsprojekt hätte es wohl ohne die Pandemie nie gegeben. Es ist für uns alle eine Bereicherung und eine tolle Aktion. Wir sitzen im selben Boot, welches im Corona-Strudel abwärtsfährt. Statt über diese Tatsache zu jammern, ergriffen wir die Initiative und rudern gemeinsam gegen die starke Strömung. Vom ersten Treffen waren Zuversicht, eine bierige Harmonie und ein starkes Engagement, etwas unternehmen zu wollen, unter allen Brauern zu spüren. Die ‚Zusammen Halbe‘ vermittelt allen Nürnbergern dieses Gefühl des Zusammenhaltens in diesen herausfordernden Zeiten", bilanziert Raphael Gutmann, Geschäftsführer von Bruderherz.

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