Zwei Inseln sollen Bierweg in Ziegelstein entschärfen

16.1.2015, 07:44 Uhr
Zwei Inseln sollen Bierweg in Ziegelstein entschärfen

© Eduard Weigert

Seit vielen Jahren wird in Ziegelstein eine Verkehrsberuhigung am Bierweg gewünscht. Bisher aber vergeblich, da konkrete Maßnahmen stets im Zusammenhang mit einer neuen Flughafen-Anbindung standen. Alle fortgeschrittenen Planungsvarianten — wie die „Ostspange“ durch den Reichswald und die „Nordanbindung“ mit Untertunnelung der Start- und Landebahn — wurden mangels politischer Mehrheiten wieder auf Eis gelegt.

Angesichts dieser Lage hat Tobias Schmidt, Vorsitzender des Vorstadtvereins Nord, gebetsmühlenartig ein modifiziertes Verkehrskonzept für den Nürnberger Norden gefordert. Bisher ebenfalls ohne durchschlagenden Erfolg, doch jetzt sind immerhin in Ziegelstein zwei Verbesserungen im östlichen Bereich des Bierwegs in Sicht.

Schnell unterwegs

Auslöser für den Vorstoß war die Beobachtung, dass hier viele Autos auffallend schnell unterwegs sind. Da Übergänge mit Ampeln fehlen, kommt es immer wieder zu brenzligen Situationen. Um die Fahrzeuge zu bremsen und das Überqueren sicherer zu machen, schlagen die Verkehrsplaner jetzt den Einbau von zwei Querungsinseln vor. Das Vorhaben wird am 22. Januar im Verkehrsausschuss behandelt.

Laut Behördenchef Frank Jülich ist die Planung stadtintern mit allen Fachdienststellen abgestimmt. Bei einem Ortstermin mit Anwohnern, Stadträten und Vorstadtverein Nord sei sie ebenfalls für gut befunden worden.

Das Konzept sieht eine Insel westlich der Einmündung zur Thuisbrunner Straße vor. Da es sich dabei um eine provisorische Lösung handelt, die etwa 11 000 Euro kostet und keine größeren Bauarbeiten erfordert, soll sie schon im Frühjahr 2015 installiert werden. Jülich zufolge hat der Servicebetrieb Öffentlicher Raum (Sör) die Realisierung bereits zugesichert.

Da für die Querungshilfe die südliche Bushaltestelle ein Stück verschoben werden muss, wollte sie die VAG gleich barrierefrei umbauen. Diesen Wunsch haben die Verkehrsplaner nun zurückgestellt. Begründung: Da es noch keine Einigkeit über das Konzept für dieses stadtweite Vorhaben gibt, wäre das Projekt am Bierweg ausgebremst worden. Die zweite Insel soll etwas weiter östlich kurz vor der Abzweigung zum Verkehrsübungsplatz entstehen. Um genügend Platz zu haben, muss hier der nördliche Fahrbahnrand etwas verschoben, ein Stück Gehsteig umgebaut und Begrenzungspfosten montiert werden. Rund 60 000 Euro sind dafür veranschlagt.

Da bei Sör die Finanzierung noch nicht gesichert ist, bleibt noch unklar, wann diese ebenfalls 2,50 Meter breite Mittelinsel verwirklicht werden kann. Jülich hofft aber, dass beide Inseln gleichzeitig angelegt werden.

Für den Bierweg sieht Tobias Schmidt durch die beiden Inseln auf alle Fälle eine Verbesserung. Er unterstützt wie die Ziegelsteiner Stadträte das Konzept des Verkehrsplanungsamtes. Am wichtigsten sei jedoch, „dass die Insel auf Höhe der Thuisbrunner Straße möglichst bald Realität wird“.

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