Tests an Kitas und Schulen

Corona-Tests für Kinder: Laufer PCR-Labor kann auf Aufträge hoffen

8.10.2021, 16:18 Uhr
Corona-Tests für Kinder: Laufer PCR-Labor kann auf Aufträge hoffen

© Kirchmayer

Ursprünglich war die Idee der Wirtschaftskraft Nürnberger Land GmbH, die hinter dem Labor steht, alle Kita- und Schulkinder im Landkreis zweimal wöchentlich per PCR-Pooling in Lauf testen zu können. Durch die kurzen Wege und das sichere Testverfahren könne man für schnelle Ergebnisse sorgen, hatte Co-Geschäftsführer Johannes Bisping geworben.

Doch der Freistaat machte dem Unternehmen einen Strich durch die Rechnung. Zwar wurden mittlerweile bei allen bayerischen Grund- und Förderschulen PCR-Poolingtests eingeführt, das im Sommer in Betrieb gegangene Laufer Labor wurde dafür jedoch nicht berücksichtigt.

Bei Kitas kann der Landkreis entscheiden

Die Vergabe bei Kitas und kreiseigenen Schulen ist Sache der Landkreise. Durch die nun beschlossene Ausschreibung ist zwar noch nicht gesagt, dass das Laufer Labor den Zuschlag erhält, wie Kämmerer Werner Rapp auf Nachfrage der PZ betont. "Wir müssen das Vergaberecht beachten." Allerdings hat die Wirtschaftskraft GmbH, zu deren Geldgebern auch der Landkreis gehört, gute Chancen, berücksichtigt zu werden. Der Standort in Lauf garantiere schließlich kurze Wege und schnelle Ergebnisse.

Johannes Bisping betonte gestern im Gespräch mit der Pegnitz-Zeitung, dass die von zehn Unternehmern gegründete Wirtschaftskraft Nürnberger Land GmbH keine Gewinnabsichten hat, er und der andere Geschäftsführer, der Altdorfer Apotheker Ralf Schabik, arbeiteten ehrenamtlich. Das Labor könne Tests günstiger anbieten als Mitbewerber. Bisping äußerte sich zuversichtlich, den Zuschlag zu erhalten.

Es geht um bis zu 245 Kitas im Landkreis

Im Kreisausschuss wurde am Montagnachmittag intensiv über das Thema diskutiert. Vor allem die Kostenfrage beschäftigte die Kreisräte. Erst am vergangenen Freitag hat der Freistaat bekannt gegeben, dass er die Tests an Kitas bezahlt, zunächst aber nur bis Jahresende – rund 245 derartige Einrichtungen gibt es im Nürnberger Land.

Weil das Förderprogramm bis Ende 2022 besteht, kann man davon ausgehen, dass auch die Fördergelder über das Jahresende hinaus fließen, wie Landtagsmitglied Norbert Dünkel (CSU) einwandte.

Anders ist es bei den weiterführenden Schulen. Für diese gibt es keine Förderung. Deshalb ging es im Kreisausschuss darum, ob man für die kreiseigenen Schulen, darunter die Gymnasien und Realschulen, selbst die Kosten übernehmen sollte, und wenn ja, für welche Klassen.

Diskussion um die Kosten

Heinz Meyer (CSU) argumentierte, die Kosten seien bisher völlig unklar und in der Regel könne man nur etwas beschließen, wenn auch die Kosten bekannt sind. Dem stimmte Parteikollege Dünkel zu, der eine Finanzierung für Tests der 5. und 6. Klassen bis zu den Weihnachtsferien dennoch befürwortete. Frank Pitterlein, ebenfalls CSU, sprach sich dafür aus, dass auch die älteren Schüler getestet werden. Er schlug allerdings vor, dass die jeweiligen Kommunen die Kosten für die weiterführenden Schulen mittragen.

Diesen Gedanken griff auch Landrat Armin Kroder auf, als es um das Laufer CJT-Gymnasium ging. Dort werden bisher alle Klassen vom Laufer Labor getestet, die Kosten trägt der Landkreis. Durch den Beschluss werden künftig, also voraussichtlich ab November, wenn die Ausschreibung beendet ist, nur noch die 5. und 6. Klassen auf Kosten des Kreises getestet. "Am Ende kann auch da eine Stadt einsteigen", fand Kroder.

Fünf weiterführende Schulen haben Interesse bekundet

Der Beschluss für die Kitas fiel einstimmig, bei den weiterführenden Schulen stimmte Heinz Meyer (CSU) dagegen. Bisher wurden im Laufer Labor Kinder aus rund 40 Schulen und Kitas getestet. Wie viele Kitas sich überhaupt für die PCR-Poolingtests interessieren, steht noch nicht fest. Fünf weiterführende Schulen sollen Interesse haben, so Rapp.

Unklar bleibt, wieso die Wirtschaftskraft GmbH bei der bayernweiten Vergabe der Tests an Grundschulen nicht berücksichtigt worden ist. Johannes Bisping sagte in der Sitzung am Montag, man habe dazu keine Auskunft aus München erhalten. Man sei ein von der Regierung von Mittelfranken zertifiziertes PCR-Labor.

Ein Behördensprecher teilte auf Nachfrage mit, die Laborpartner seien "nach projektbezogenen Kriterien über eine umfassende Markterkundung ermittelt" worden, zu einzelnen Unternehmen könne er sich nicht äußern.