Karate Centrum

Hersbrucker glänzen bei bayerischer Meisterschaft

Hersbrucker Zeitung

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26.6.2022, 13:00 Uhr
Lothar Fink (rechts) hielt das Finale gegen Edip Müneyyirici trotz Wadenproblemen lange offen – musste sich am Ende aber mit Silber begnügen.

© privat Lothar Fink (rechts) hielt das Finale gegen Edip Müneyyirici trotz Wadenproblemen lange offen – musste sich am Ende aber mit Silber begnügen.

370 Sportler und Sportlerinnen bevölkerten die Wettkampfmatten (Tatami) bei der Bayerischen Meisterschaft in Waldkraiburg – darunter krankheitsbedingt lediglich 6 der 15 ursprünglich gemeldeten Aktiven des Karate Centrums Hersbruck.

Als erster ging Tom Jurack in der Kategorie A-Schüler U 14 über 49 Kilogramm auf die Matte. Nach einem Freilos stand er in Runde zwei Leon Rossmann aus Monheim gegenüber. Trotz athletischer und technischer Überlegenheit hatte Jurack zuerst Schwierigkeiten, die richtige Distanz zu finden. Rossmann ging sogar durch eine Fausttechnik mit einem Punkt in Führung. Davon unbeeindruckt, wurde der Hersbrucker bis zum Ende der zweiminütigen Kampfzeit immer stärker und siegte überlegen mit 5:1.

Souveräner Sieg

Im Finale traf er auf Vincent Lampersberger vom TSV Grabenstätt. Auch in diesem Kampf setzte sich Tom Jurack deutlich mit 4:0 durch und holte den ersten Bayerischen Meistertitel des Tages nach Hersbruck. Im Team verstärkte er die Mannschaft des TV Fürth und sicherte sich hier seinen zweiten Landesmeistertitel.

Weiter ging es mit Henrik Engelhardt bei den Jugendlichen U 16 bis 57 kg. Auch er war sichtlich nervös, ließ aber nach Kampfbeginn keinen Zweifel daran, warum er hier an den Start ging. Er überraschte seinen Gegner aus Monheim sofort mit einem Angriff zum Kopf und ging in Führung. Der Kampf war spannend bis zum Schluss, wobei beide Athleten auf Augenhöhe agierten. Engelhardt blieb hochkonzentriert und sicherte sich seinen ersten Sieg mit 3:2 nach Punkten. Auch im anschließenden Finale setzte sich der Vertreter de KC Hersbruck in einem spannenden und ausgewogenen Kampf durch und stand wie Jurack nach einer fast zweijährigen Wettkampfpause ganz oben auf dem Podest – der zweite Titel für Hersbruck und es sollte nicht der letzte Titel an diesem Tag sein.

Mit Charlotte Rühlmann und Sarah Felber waren bei den Mädchen U 18 über 53 kg gleich zwei Kämpferinnen des KC Hersbruck vertreten. Zuerst ging Rühlmann gegen Selina Schneider aus Untermerzbach auf die Tatami. Routiniert sicherte sie sich mit einem 2:1 ihren ersten Sieg, der trotz des scheinbar knappen Ergebnisses eine klare Angelegenheit war. Ihre zweite Gegnerin war nicht anwesend - so stand die Förrenbacherin direkt im Finale.

Lange ausgeglichen

Im zweiten Pool startete Sarah Felber nach einem Freilos gleich in Runde zwei. Hier traf sie auf Lana Hrvoic aus Traunreut. Beide griffen gleichzeitig mit einem Fauststoß zum Körper an, und weil beide gleichschnell waren, wurde auch beiden ein Punkt vom Kampfrichter zugesprochen. Die gleiche Situation wiederholte sich noch dreimal, wodurch es bis kurz vor Schluss der Kampfzeit 4:4 unentschieden stand. Um zu gewinnen, mussten beide etwas mehr riskieren. Bei der letzten Aktion ging der Punkt dann an die Kämpferin aus Traunreut, die somit im Finale auf Rühlmann traf.

Dort agierte die Förrenbacherin hochkonzentriert und holte durch ein 5:2 den dritten Bayerischen Meistertitel ins Karate Centrum Hersbruck. Sarah Felber stand am Ende des Tages nach einer guten Leistung auf dem Podest neben ihrer Teamkollegin auf Platz drei.

Bianca Trenz traf derweil im Finale der Damen U 21 auf Tina Zehentbauer aus Vilsbiburg. Sichtlich nervös schaffte sie es in diesem Kampf nicht, ihre Leistung abzurufen und musste sich hier geschlagen geben. Mit Silber war der Medaillensatz für das Team des KC Hersbruck jedoch komplett. Zudem hatte Trenz eine weitere Startmöglichkeit in der Leistungsklasse. Mit einem dritten Platz schaffte sie auch hier den Sprung aufs Podest und sicherte sich eine weitere Medaille.

Zwicken in der Wade

Lothar Fink kämpfte bei den Herren der Masterklasse Ü 55. Bereits beim Aufwärmen traten bei ihm muskuläre Probleme in der Wade auf, die er schon einige Zeit vorher im Training immer mal wieder spürte. Somit musste der Hersbrucker taktisch clever vorgehen, um überhaupt eine Chance auf eine Medaille zu wahren. Der Plan ging mehr als auf und er besiegte sowohl Uwe Seling aus Eching als auch Hubert Schorr aus Bamberg vor Ende der Kampfzeit 8:0.

Der Kampf gegen den sehr erfahrenen Edip Müneyyirici aus Füssen-Schwangau blieb dagegen bis zum Schluss ausgeglichen. Beide erzielten abwechselnd Punkte bis kurz vor Schluss ein 4:4 auf der Punktetafel angezeigt wurde. In den letzten Sekunden erzielte Müneyyirici jedoch drei weitere Zähler und entschied den Kampf so für sich. Mit dem Vizemeistertitel hatten nach den anfänglichen Problemen beim Aufwärmen wohl weder Lothar Fink noch Trainerin Maria Weiß gerechnet.

„Das war nur durch eine ausgezeichnete kämpferische und taktische Leistung möglich“, lobte die Teamweltmeisterin von 2008 ihren Schützling.

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