Ritterliches Lagerleben und Kleintierschau

Hersbruck - Am 1. Mai fand in Hersbruck das 28. Schaffest statt. Nach zwei Coronajahren brillierte es 2022 wieder als Publikumsmagnet.

Das ließ sich Johannes Tonio Kreusch nicht nehmen: Der Leiter des Gitarrenfestivals hat mit Bürgermeister Robert Ilg das Schaffest besucht und sein Können an einer alten Rundbauch-Laute getestet. Die Veranstaltung lockte Massen zum Hersbrucker Hirtenmuseum.

Heimliche Stars waren Schafe und Ziegen, die sich im Garten des altehrwürdigen Ensembles streicheln ließen. Ein Fachmann erklärte die Rolle der beiden Hütehunde in Zeiten, in denen der Wolf in unsere Wälder zurückkehrt.

Nanu, wer bist denn Du? Die Ziegen und Schafe waren nicht nur bei den kleinen Besuchern beliebt. © Jürgen Ruppert

Die Ritter von der Zarg präsentierten Lagerleben, Waffen und Rüstungen aus dem 13. Jahrhundert, als die Zarg ein befestigter Grenzposten zwischen Bayern und dem Bistum Bamberg war. Bei einem Schaukampf trotzte Vogt Gregor von Hersbruck etlichen Gegnern. Vor allem die jungen Besucher nahmen auf der Streckbank Platz und ließen sich von Henkersknechten „foltern“.

Weitere Attraktion waren die Spielleute von Ammenberg und vier Regensburgerinnen, die in bunter Berbertracht und zu orientalischen Klängen tanzten. Zum Schaffest gehören traditionell die zahlreichen Aussteller die vor und im Museum allerlei feil boten: von Gehäkeltem über handgemachte Naturkosmetik, Gebrauchskeramik und Lammfellen bis zu Silberschmuck, Filztaschen und Schmuck aus Pferdehaar. Dazu gab es Vorführungen wie Klöppeln, Korbflechten und Lederarmbänder punzieren. Die Hersbrucker Spinnstube war ebenfalls mit von der Partie mit Kardieren, Färben, Spinnen und Weben.

Täuschend echt wirkte der Kampf zwischen Gregors Gefolgsleuten und Hersbrucks Eroberern. © Jürgen Ruppert