Chaotische Verkehrssituation

Wie soll der Obere Markt in Hersbruck künftig aussehen?

4.11.2021, 10:36 Uhr
Wie soll der Obere Markt in Hersbruck künftig aussehen?

© J. Ruppert

Derzeit verläuft die Route auf dem Marktplatz wegen der Baumaßnahmen in der Nachbarschaft zwangsläufig u-förmig. In einigen Wochen wird dieses Provisorium aufgelöst und dann insbesondere die bisherige markante Fußgängerzone wieder eingerichtet. Entlang dieses Bereichs ist dann wie vorher die Durchfahrt (in Schrittgeschwindigkeit) an der westlichen Häuserfront mit Einbahnstraßenregelung möglich. Schließlich soll die Postfiliale gut zu erreichen sein und auch das Hotel braucht eine Zufahrt.

Die größte Änderung betrifft die Parkflächen in der Mitte: Sie fallen anders als früher weg. Alle im Ausschuss sprachen sich für diese Lösung aus. Denn schließlich ist geplant, im kommenden Jahr die Aufenthaltsqualität des Oberen Marktes durch neue Ideen und dank einiger Fördermittel zu steigern.

Hoher Parkdruck

Entlang der ehemaligen Ratsapotheke sind drei Längs-Stellplätze für Autos mit einer Höchstdauer von nur 30 Minuten vorgesehen. Dr. Ulrike Eyrich warb, darauf zu verzichten und stattdessen dort eine Fahrradabstellmöglichkeit einzurichten. "Der Parkdruck in der Innenstadt bleibt hoch und wir wollen das Überleben der Einzelhändler sichern", wandte Robert Ilg ein.

Zustimmung erhielt der Rathauschef von Angelika Pflaum ("Wir von der HBG können mit den Parkplätzen dort gut leben.") und Norbert Thiel ("Langsames Fahren und Parken belebt eine Innenstadt, die wie Hersbruck kein Großzentrum ist."). Ulrike Eyrich wollte eine gesonderte Abstimmung, woraufhin ihr Vorschlag 10:1 abgelehnt wurde.

Zu wenig Zeit

Weitere drei Längs-Parkplätze sollen am Oberen Markt kurz vor der Einmündung Poststraße hinkommen. Ulrike Eyrich hatte auch da eine etwas abweichende Vorstellung: Statt 30 Minuten sollten die Autofahrer ihren Wagen durch ein eingeschränktes Halteverbot nur drei Minuten abstellen dürfen. "In der Spanne sind während der Stoßzeiten Postdinge nicht zu schaffen", sagte Robert Ilg.

Das Konzept sieht in der Poststraße an der Ecke vom Oberen Markt her weitere sieben Stellflächen (eine für Behinderte) vor, was keinen Widerspruch hervorrief. Auf Nachfrage von Angelika Pflaum antwortete Robert Ilg, dass die Tiefgarage Sparkasse von jedem genutzt werden darf. Das Bürgerbüro will sämtliche Straßen in der Altstadt mit Ausnahme der Fußgängerzone als verkehrsberuhigter Geschäftsbereich mit Tempo 20 ausweisen. "Nach einer Vereinheitlichung können wir manche verwirrende und unschöne Schilderbäume entfernen", nannte Robert Ilg die Vorteile.

Was ist mit Bussen?

Volker Hegel hatte noch Anmerkungen zu den Radlern und Spielstraßen. "Die Regelungen sind nicht in Stein gemeißelt", ist der Bürgermeister offen für ein "Nachsteuern", zumal eh fachliche Gutachten zu Verkehrsfragen anstehen. Die Abstimmung zu den anstehenden Änderungen verlief einstimmig. Auch Ulrike Eyrich votierte somit letztlich für die Lösung mit zweimal drei Parkplätzen am Oberen Markt.

Zuhörer Günther Spieß wunderte sich nach der Sitzung in einer kleinen Diskussionsrunde mit anderen aus dem Publikum, dass kein Stadtrat wissen wollte, wie Busse mit Gästen das Dormero-Hotel anfahren sollen. Auf den vorgelegten Skizzen des Bauamtes ist lediglich mit Pfeilen gekennzeichnet, dass der Lieferverkehr die Fußgängerzone am Oberen Markt befahren darf. Ob Besucherbusse ebenfalls zu dieser Gruppe zählen, inwiefern der Bereich Ein-/Aussteigen markiert wird und was bei Veranstaltungen passiert, kam nicht zur Sprache.

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