Oskar Koller – Farbrausch im Freilandmuseum

20.10.2020, 09:16 Uhr
Oskar Koller – Farbrausch im Freilandmuseum

© Ute Rauschenbach

Die Freude an der Farbe – kaum ein zeitgenössischer Maler zeigt sie so evident wie Oskar Koller (1925 – 2004), der in diesen Tagen 95 Jahre alt geworden wäre. Mit wenigen Pinselstrichen entstehen Blumen in Vasen, Bäume zwischen Häusern oder bunt gekleidete Menschen auf orientalischen Plätzen. Dem Weiß des Malgrundes kommt dabei eine besondere Bedeutung zu: Die Aussparung wird zur eigenständigen Form.

Das Fränkische Freilandmuseum des Bezirks Mittelfranken in Bad Windsheim zeigt in enger Zusammenarbeit mit der Oskar- Koller-Stiftung Nürnberg eine besondere Auswahl seiner Werke mit dem Schwerpunkt auf frühen Ölbildern und großformatigen Gouachen des Spätwerks des international renommierten Künstlers. Auch Aquarelle mit fränkischen Motiven, Stadtansichten und Marktplätzen sind zu sehen, ebenso wie Blumenbilder.

Oskar Koller – Farbrausch im Freilandmuseum

© Ute Rauschenbach

Das Ausstellungskonzept ist klar und übersichtlich: Ein Selbstbildnis bildet den Auftakt und nach den frühen Ölbildern mit fränkischen Motiven geht es auf Reisen. Sie führten Koller nach Italien, Frankreich und Spanien, später nach Griechenland, Marokko, Tunesien, Ägypten, Indien, Nepal, Bali und Lanzarote. Werke mit explodierender Farbkraft entstanden während dieser Zeit. Architektonische Formen, Mauern, Fenster oder Durchblicke sind die Motive. Stellt der Maler Menschen oder Bäume dar, dann in engem architektonischem Bezug. Eine weitere Werkgruppe zeigt unbekanntere frühe Arbeiten, die sich mit den Stilen der jüngeren Kunstgeschichte auseinandersetzen.

Die dritte Werkgruppe konzentriert sich auf das Spätwerk, in dem der Baum das vorherrschende Thema ist. Großformatige Gouachen und Tuschebilder zeigen, worauf es Oskar Koller ankam: den Übergang vom Stamm zur Baumkrone. Mit diesem reduzierten Blick auf „den Baum“ schafft er ein kraftvolles Spannungsfeld.

http://freilandmuseum.de

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