Passau: Bewegende Trauerfeier für getöteten Schüler

21.4.2018, 17:04 Uhr
Passau: Bewegende Trauerfeier für getöteten Schüler

© Peter Kneffel/dpa

Der Schüler hatte sich am Montagabend mit einem Gleichaltrigen verabredet, um einen Streit auszutragen. Die Situation eskalierte. Maurice ging verletzt zu Boden und starb wenig später im Krankenhaus. Mit einer bewegenden Trauerfeier haben am Samstag Angehörige, Freunde und andere Wegbegleiter Abschied von Maurice K. (15) genommen. Rund 300 Menschen, darunter ganz viele Jugendliche, waren in Obernzell bei Passau zu der Messe gekommen.

Bei seiner Predigt in der katholischen Pfarrkirche Maria Himmelfahrt sagte der frühere Ortspfarrer und Ruhestandsgeistliche Josef Remberger: "Ein blühendes Leben verschwand, wurde buchstäblich zu Tode getrampelt." Remberger erinnerte an das biblische Gleichnis vom Barmherzigen Samariter. Dieser habe seine Pflicht erkannt und erfüllt, sagte der Priester mit Blick auf all jene, die nur zugeschaut und Maurice K. nicht zu Hilfe gekommen waren. In dem Gleichnis erbarmt sich erst der Samariter eines von Räubern schwer verletzten Mannes, während zuvor andere den Überfallenen ignoriert und ihren Weg fortgesetzt hatten.

"Wind of change" gespielt

Zu Beginn der Messe wurde das Lied "Über den Wolken" von Reinhard Mey gespielt und zum Abschluss "Wind of change" von der Band Scorpions, was das Lieblingslied von Maurice K. gewesen sein soll. Er war am Samstagvormittag auf dem örtlichen Friedhof beigesetzt worden. Das Urnenbegräbnis hatte im engsten Familienkreis stattgefunden.

Der Schüler hatte sich am vergangenen Montagabend mit einem Gleichaltrigen verabredet, um einen Streit auszutragen. Die Situation eskalierte. Maurice ging verletzt zu Boden und starb wenig später im Krankenhaus. Fünf Tatverdächtige im Alter von 15, 17, 21 und 25 Jahren sitzen in Untersuchungshaft. Für einen 14-Jährigen ordnete ein Haftrichter einen Unterbringungsbefehl in einer geschlossenen pädagogischen Einrichtung an. Allen wird Körperverletzung mit Todesfolge vorgeworfen.

 Die Ermittler werten nun Zeugenaussagen aus. Zudem richtete die Polizei auf ihrer Homepage die Möglichkeit ein, Fotos, Videos oder Audiodateien vom Tatort anonym hochzuladen. Die Polizei geht davon aus, dass ein Video von der Tat existiert. 

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