Mit.Menschen: Alex Glössleins drei wilde Tage mit Led Zeppelin

17.2.2021, 20:45 Uhr
Led Zeppelin 1979 in Knebworth - kurze Zeit später traten die Rocklegenden in Nürnberg auf und Alex Glösslein war dabei.

© WEA Led Zeppelin 1979 in Knebworth - kurze Zeit später traten die Rocklegenden in Nürnberg auf und Alex Glösslein war dabei.

Wir schreiben das Jahr 1980. Led Zeppelin, eine der größten Bands des Universums, sollen in Nürnberg auftreten. Am Flughafen landet der Privatjet, auf dem in großen Lettern - natürlich - "Led Zeppelin" geschrieben steht. Drei Limousinen fahren übers Rollfeld und halten direkt vor dem Runway. In einer sitzt der 20-jährige Alex Glösslein. Den Job hat er übers Studentenhilfswerk ergattert, 110 D-Mark pro Tag ist die Bezahlung. Glösslein erwarten drei wilde Tage und zahlreiche Erlebnisse, die er nicht vergessen wird.

Heute ist Glösslein 61 Jahre alt und arbeitet als Radioreporter. Was er vor 41 Jahren erlebt hat, ist ihm noch sehr genau in Erinnerung. "Jimmy Page war spindeldürr", erzählt Glösslein, "und erkundigte sich während der Fahrt ins Grand Hotel nach der historischen Stadtbefestigung". Der 1,90 Meter große Robert Plant verbrachte eine ganze Nacht in einem Fiat 500 - mit einer jungen Frau. Bassist John Paul Jones sei der angenehmste Typ gewesen. Auch derjenige, der sich am besten im Griff hatte.

Schließlich ließen es die Rocklegenden aus England ordentlich krachen, mitsamt ihrer 20- bis 30-köpfigen Entourage. Whiskyflaschen, 500-Mark-Scheine, viel Essen von McDonalds, Absturz in einer Schwabacher Disco - Glösslein sagt, er hat bis auf das ein oder andere fünfminütige Nickerchen 72 Stunden nicht geschlafen.

Ach ja, das Led-Zep-Konzert wurde während des zweiten Songs abgebrochen, weil Schlagzeuger John Bonham zusammenbrach. Nicht etwa Drogen waren der Grund, er hatte sich kurz zuvor die Ruhr eingefangen. Glösslein konnte sich von dem Trinkgeld der Rocker am Ende einen Griechenland-Urlaub leisten.

Details, mehr Details und noch mehr Details verrät Glösslein im Podcast. Dort spricht er auch über seine Zeit als Poker-Berichterstatter ("Die haben auf alles gewettet - 10.000 Euro darauf, auf welcher Seite der Windschutzscheibe der nächste Regentropfen landet") und, ja, das haben wir uns nicht erspart, den 1. FC Nürnberg, den der Radiomann beruflich und privat seit langem begleitet.

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