Drastische Wende im Vermisstenfall: 13-Jähriger aus Ingolstadt wieder aufgetaucht

Hilpoltstein - Ein 13-Jähriger aus Ingolstadt war über zwei Wochen vermisst. Die Polizei suchte unter Hochdruck nach dem Jungen - Personensuchhunde und Polizeihubschrauber waren unter anderem im Einsatz. Der Junge konnte nun unversehrt aufgefunden werden. Der Verdacht einer innerfamiliäre Kindesentziehung liegt nahe - drei Familienmitglieder des 13-Jährigen sitzen nun in Untersuchungshaft.

Ein Großaufgebot suchte den 13-Jährigen aus Gerolfing. Er war nach Angaben der Familie am Morgen des 23. August aus der Wohnung seiner Eltern gegangen und nicht mehr zurückgekehrt. Die Polizei Ingolstadt leitete daraufhin sofort Suchmaßnahmen ein und auch die Öffentlichkeit wurde um Mithilfe gebeten. Ein Zeuge berichtete, dass er den Vermissten an einem Autohof bei Hilpoltstein gesehen hatte - Personensuchhunde bestätigten dies.

Während der polizeilichen Ermittlungen kam allerdings eine andere Spur auf: "Bei der Abarbeitung des umfangreichen Hinweis- und Spurenkomplexes geriet das familiäre Umfeld in Gerolfing in den Fokus der Ermittler", teilt die Polizei Oberbayern Nord mit. Der Junge habe sich möglicherweise auch nach der Vermisstenmeldung zumindest zeitweise in der Obhut der leiblichen Mutter befunden. Weitere Tatverdächtige hätten die Mutter dabei unterstützt, den Aufenthaltsort des 13-Jährigen wissentlich den Ermittlungsbehörden vorzuenthalten.

Innerfamiliäre Kindsentziehung

Weitere Hinweise erhärteten den Verdacht und die Ermittler mussten von einer innerfamiliären Kindsentziehung ausgehen. Die sachleitende Staatsanwaltschaft beantragte drei Haftbefehle gegen die tatverdächtigen Personen im Alter von 42, 51 und 55 Jahren. Die Verdächtigen sind in Ingolstadt und Bremen von Beamten festgenommen worden. Die zuständigen Richter haben Untersuchungshaft angeordnet.

Der 13-Jährige konnte im Rahmen der Festnahme unversehrt aus der Wohnung einer Tatverdächtigen in Bremen in Gewahrsam genommen werden. Er wurde anschließend in das dortige Jugendamt überstellt. Nun wird geprüft, ob die Kosten für die durch die Falschangaben ausgelöste Suchaktion von den Tatverdächtigen getragen werden müssen. Die Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen.

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