Illegale Partys und Maskenmuffel

Polizeikontrollen in Nürnberg: Zahlreiche Verstöße gegen Corona-Regeln

6.12.2021, 14:55 Uhr
Auch in der Nürnberger U-Bahn führte die Polizei gemeinsam mit der VAG Kontrollen der 3G-Regeln durch.

© Stefan Hippel, NN Auch in der Nürnberger U-Bahn führte die Polizei gemeinsam mit der VAG Kontrollen der 3G-Regeln durch.

Zur Überwachung der Infektionsschutzbestimmungen führte das Polizeipräsidium Mittelfranken in der zurückliegenden Woche insgesamt 2921 Kontrollen durch. In bewährter Weise seien diese eng mit den zuständigen Verwaltungsbehörden und Verkehrsbetrieben abgestimmt gewesen, teilt das Polizeipräsidium in einer Pressemitteilung mit. Unterstützt wurden die mittelfränkischen Einsatzkräfte dabei von Einheiten der bayerischen Bereitschaftspolizei.

Laut Polizeiangaben entfiel der Großteil der Überprüfungen auch in der vergangenen Woche auf den Bereich des ÖPNV (1248) sowie der Gastronomiebetriebe (1154). Insgesamt ahndeten die Einsatzkräfte bei diesen Kontrollen 316 Verstöße. In 175 Fällen schritten die Beamten im Zusammenhang mit den geltenden 2G- und 3G-Regelungen ein. In weiteren 141 Fällen zeigten die Polizisten Verstöße gegen die Pflicht zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes an oder sprachen gebührenpflichtige Verwarnungen aus.

Den überwiegenden Teil von Verstößen gegen die 2G- und 3G-Bestimmungen stellten die Beamten in der Gastronomie (97 Fälle) fest. In Bussen und Bahnen trafen die Beamten bei 1248 Kontrollen auf 44 Menschen ohne erforderlichen 3G-Nachweis.

Erneut Party in Nürnberger Disco

Bereits am 28. November hatte sich eine Diskothek in der Nürnberger Innenstadt über das derzeit geltende Öffnungsverbot hinweggesetzt. In der Nacht zu Mittwoch (1. Dezember) wurde eine Streife der Polizeiinspektion Nürnberg-Mitte dort auf überlaute Musik aufmerksam. In den Räumlichkeiten des Tanzlokals stießen die Beamten bei der anschließenden Kontrolle auf mehrere Personen. Unter diesen befand sich eine 22-jährige Frau, die einen offensichtlich gefälschten Impfpass mitführte. Zudem fanden die Polizisten in der Diskothek Rauschgift. Zwischenzeitlich hat das Ordnungsamt der Stadt Nürnberg die Schließung des betroffenen Lokals durch eine amtliche Versiegelung der Räume durchgesetzt.

Am späten Freitagabend (3. Dezember) weigerte sich ein 49-Jähriger in einem Schnellimbiss in der Nürnberger Südstadt einen Mund-Nasen-Schutz anzuziehen, weshalb der Inhaber die Polizei verständigte. Als sich der alkoholisierte Mann auch gegenüber den Polizeibeamten aggressiv verhielt, fesselten ihn die Polizisten. Da sich der 49-Jährige auch in der Folge nicht mehr beruhigte und die Polizisten wiederholt beleidigte, nahm ihn die Streife schließlich in Gewahrsam und ermittelt nun wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte und Beleidigung.

Feiern aufgelöst

Zwei größere Feiern im Stadtgebiet Nürnberg machten am Samstagabend (4. Dezember) den Einsatz der Polizei notwendig. In einem Fall hatten sich unter einer Brücke im Bereich der Wöhrder Wiese rund 100 Personen zusammengefunden, um dort offenbar gemeinsam zu feiern. Bereits beim Eintreffen der Polizei flüchteten die überwiegend Jugendlichen in verschiedene Richtungen. Bei einer 17-Jährigen konfiszierten die Beamten einen Joint.

In der Witschelstraße musste am gleichen Abend eine Feier mit etwa 200 Personen von der Polizei beendet werden. Im Verlauf des Einsatzes hatten die Beamten festgestellt, dass von den Gästen für den Zutritt zur Feier ein Eintrittsgeld verlangt wurde. Da man sich darüber hinaus auch den Getränkeausschank monetär vergüten ließ, ging die Polizei von einer unerlaubten öffentlichen Veranstaltung aus und leitete gegen den 32-jährigen Gastgeber entsprechende Ermittlungen ein.

Bilanz des Polizeipräsidiums

Das Polizeipräsidium zieht nun folgende Bilanz: „Die Einsatzkräfte der Polizei stoßen bei der Überwachung der Infektionsschutzbestimmungen auf überwiegendes Verständnis unter den kontrollierten Personen. Die im Verhältnis zu den Kontrollen niedrige Zahl an festgestellten Verstößen ist für die mittelfränkische Polizei ein zusätzlicher Beleg dafür, dass die geltenden Bestimmungen, allen voran die eingeführte 3G-Regel im ÖPNV, innerhalb der Bevölkerung eine hohe Akzeptanz genießen.“

Unabhängig von dieser positiven Bewertung will das Polizeipräsidium Mittelfranken seine Kontrollstrategie aber fortführen und mit seinen Einsatzkräften die Einhaltung der Infektionsschutzbestimmungen weiter überwachen sowie an relevanten Örtlichkeiten Präsenz zeigen.


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