Polizeieinsatz: AfD projiziert Logo auf Allianz Arena

19.9.2017, 17:38 Uhr
Polizeieinsatz: AfD projiziert Logo auf Allianz Arena

© AfD Bayern

Die AfD ist empört. Mit einer Lichtprojektion warf die Partei am Sonntagabend ihr Parteilogo gemeinsam mit dem Slogan "Unser Land, unsere Regeln" an die Münchner Allianz Arena. Blöd nur: Angemeldet war die Aktion nicht, der Sicherheitsdienst des Fußballstadions nicht eingeweiht. Eine Genehmigung für die Werbung der Rechtspopulisten hätte die Betreibergesellschaft wohl auch nicht gegeben.

Die Polizei rückte an, unterband die Projektion - weil sie nicht angemeldet und genehmigt worden war. In einer Pressemitteilung wettert die AfD gegen den vermeintlichen "Großeinsatz" - und gegen die CSU. Die lasse die Partei wegen der Aktion verfolgen. Gegenüber der Münchner tz widerspricht Polizeipressesprecher Oliver Timper: "Mitteiler war nicht die CSU", und einen Großeinsatz habe es auch nicht gegeben. "Es waren vier Fahrzeuge. Für München ist das kein Großeinsatz", sagt Timper. Man habe das technische Equipment beschlagnahmt.

AfD kontert: "Es ist befremdlich"

Die Aktion dürfte Folgen haben, vor allem aber für die AfD selbst. "Es steht der Verdacht des Hausfriedensbruchs im Raum", sagt Polizeipressesprecher Timper der tz. Für die Projektion hätte die Partei zudem eine Sondergenehmigung gebraucht, da die Allianz Arena unmittelbar an der A9 liegt. Autofahrer hätten durch das leuchtende Logo abgelenkt werden können. Die Ermittlungen laufen.

"Es ist befremdlich, wenn ein vermeintlicher Hausfriedensbruch mit derartiger Polizeipräsenz verfolgt wird, während allein in diesem Wahlkampf über 2.500 Straftaten gegen die AfD verübt worden sind", sagt Martin Hebner, Spitzenkandidat des bayerischen Ablegers der Partei. "Bei der Aktion kamen weder Gegenstände noch Personen zu Schaden. Ich würde mir wünschen, dass Polizeikräfte statt zur Verfolgung politisch Andersdenkender, zur Bekämpfung von Kriminalität eingesetzt werden."

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