Polizeieinsatz gegen Schulschwänzer stößt auf Kritik

22.5.2018, 14:07 Uhr
Einige Eltern wollten früher in den Urlaub fliegen, als die Ferien beginnen. Das wurde ihnen nun zum Verhängnis.

© Roland Weihrauch / dpa Einige Eltern wollten früher in den Urlaub fliegen, als die Ferien beginnen. Das wurde ihnen nun zum Verhängnis.

Zu Beginn der Pfingstferien hatte die Polizei an Flughäfen in Bayern rund 21 Familien erwischt, die ihre Kinder die Schule schwänzen ließen. Alleine in Nürnberg entlarvten Beamte in elf Fällen Eltern, die mit dem Nachwuchs lieber in den Urlaub flogen als die Kinder in den Unterricht zu schicken. Am schwäbischen Allgäu Airport nahe Memmingen zählten Polizisten zehn Fälle. Gegen die Eltern ist bei den zuständigen Landratsämtern Anzeige erstattet worden.

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hält das Vorgehen der Polizei ebenfalls für überzogen. "Generell ist es sinnvoller, mit den Eltern das Gespräch zu suchen", betonte Ilka Hoffmann von der GEW. "Einen Polizeieinsatz halte ich bei Einzelfällen für eine zu starke Reaktion." Dies könne aber bei dauerhafter Abwesenheit eines Kindes – zum Beispiel über mehrere Monate – angebracht sein.

24 Kommentare