Probleme in Franken: Bahn zieht Züge aus dem Verkehr

28.12.2020, 16:30 Uhr
Sorgenkind IC 2: Auf der Strecke Nürnberg - Karlsruhe werden nun vorübergehend ältere Fahrzeuge eingesetzt.

© Jan Woitas, dpa Sorgenkind IC 2: Auf der Strecke Nürnberg - Karlsruhe werden nun vorübergehend ältere Fahrzeuge eingesetzt.

Probleme mit den neuen Doppelstock-Intercity hat die Deutsche Bahn von Anfang an. Ende September 2015 präsentierte der Konzern das neue Fahrzeug des Herstellers Bombardier in Potsdam, kurz zuvor hatte das zuständige Eisenbahnbundesamt die Zulassung für den Testbetrieb erteilt.

Zweieinhalb Monate später wurde der IC 2 eingesetzt. Doch schon Anfang 2016 mussten die Züge in die Werkstatt, weil die Waggons teilweise wankten wie auf hoher See, wodurch vielen Fahrgästen übel wurde.

Verspätungen und Ausfälle

Abgesehen davon funktionierten die 27 Fahrzeuge der ersten Baureihe aber, was von der zweiten nicht behauptet werden konnte. Anfang 2019 mehrten sich Berichte über das mangelhafte Betriebssystem der Züge, immer wieder kam es zu Verspätungen und Zugausfällen.

Im Streit mit Bombardier weigerte sich die DB schließlich Ende Januar 2020, weitere 25 Züge abzunehmen. Und auch beim Nachfolgemodell macht die Software Probleme, wie eine Bahnsprecherin auf Nachfrage bestätigt.

Ersatzzüge im Einsatz

Deshalb werden zwischen Nürnberg und Karlsruhe nun von Anfang Januar bis Ende März 2021 keine Doppelstock-IC mehr eingesetzt. Details zu den Schwierigkeiten bei den insgesamt zehn an die Bahn ausgelieferten Fahrzeugen könnten nicht genannt werden.

"Der Hersteller ist jetzt aufgefordert, diese Probleme schnellstmöglich zu lösen. Bis dahin werden Intercity 2 der anderen Bauserien und Intercity 1 diese Züge ersetzen." Einschränkungen werde es dadurch nicht geben, "wir werden alle geplanten Verbindungen anbieten können", so die Sprecherin.

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