Rechtsmediziner wegen versuchten Totschlags an Familie angeklagt

23.9.2019, 13:29 Uhr

Im Prozess gegen einen Familienvater wegen versuchten Totschlags an seiner Ehefrau und den beiden gemeinsamen Kindern ist die Öffentlichkeit am Montag weitgehend ausgeschlossen worden. Sowohl die angekündigte Aussage des 56 Jahre alten Angeklagten sowie die seiner Frau sollten auf Beschluss des Landgerichts München II ohne Zuschauer stattfinden. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Rechtsmediziner vor, in einer Novembernacht 2018 in seinem Haus in Fürstenfeldbruck mit dem Messer auf seine Familie losgegangen zu sein.

Seiner damals 13 Jahre alten Tochter fügte er laut Anklage eine klaffende Wunde am Rücken zu, sein 10 Jahre alter Sohn, der mit im Elternschlafzimmer schlief, erlitt unter anderem eine 8 Zentimeter lange Schnittwunde am Hals und eine 20 Zentimeter lange Wunde an der Schulter. Er musste intensivmedizinisch behandelt werden. Die Ehefrau des Mediziners wurde an der Schulter, den Händen, den Knien und der Brust verletzt.

In psychiatrischem Krankenhaus untergebracht

Über das mutmaßliche Motiv des Angeklagten, der sein Gesicht zum Prozessauftakt hinter einer rosafarbenen Mappe vor den Fotografen verbarg, machte die Staatsanwaltschaft keine Angaben. Der Mann ist seit der Tat in einem psychiatrischen Krankenhaus untergebracht und leidet womöglich an einer psychischen Erkrankung.

Diese ist auch der Grund dafür, dass sein Anwalt den Ausschluss der Öffentlichkeit für zentrale Teile der Hauptverhandlung beantragte. Das Gericht gab dem Antrag statt. Der voraussichtlich letzte Verhandlungstag in dem Totschlags-Prozess ist für den 7. Oktober angesetzt.