Beamten blieben unverletzt

Mann attackiert Blitzer, schlägt Scheibe von Polizeiwagen mit Stein ein - und wird dann angeschossen

Stefan Zeitler

Online-Redaktion

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29.6.2022, 07:03 Uhr
Die zerstörte Windschutzscheibe des Streifenwagens ist deutlich zu erkennen.

© PP Oberpfalz Die zerstörte Windschutzscheibe des Streifenwagens ist deutlich zu erkennen.

Konkret – so erklärt es das Polizeipräsidium Oberpfalz nun in einer Pressemitteilung – wurden die Beamten am 28. Juni gegen 19.30 Uhr zu einer "randalierenden Person" in Speckmannshof gerufen. In diesem Gebiet führte der kommunale Verkehrsüberwachungsdienst gerade stationäre Geschwindigkeitsmessungen durch. Eine Person, ein Fußgänger, habe dort erst das "aufgestellte Messgerät" attackiert und sei anschließend in westliche Richtung geflüchtet.

Eine kurz nach dem Vorfall eintreffende Streife der Polizeiinspektion Amberg konnte den mutmaßlichen Randalierer circa 180 Meter von der Messstelle entfernt antreffen. Dann eskalierte die Situation jedoch: Auf dem Nichts griff der Mann die im Streifenwagen sitzende Besatzung an und schlug mit einem "massiven Steinbrocken" gleich mehrfach auf das Polizeifahrzeug ein. Die Windschutzscheibe des Dienstwagens ging daraufhin an mehreren Stellen zu Bruch. Als der Randalierer auch auf der Beifahrerseite weiter in Rage seine Attacke fortsetzen wollte, setzte der Fahrer des Wagens aus dem Auto heraus seine Schusswaffe ein, um den Mann zu stoppen. Somit konnte ein Übergriff auf eine weibliche Beamtin, die sich auf dem Beifahrersitz zu diesem Zeitpunkt befand, verhindert werden, betont die Polizei. Der Angreifer wurde dabei von dem Schuss am Arm getroffen. Die Beamten stiegen aus dem Wagen aus und leisteten dem Mann sofort erste Hilfe. Ein verständigter Rettungsdienst bracht den Angreifer anschließend in ein Krankenhaus. Lebensgefahr habe zu keinem Zeitpunkt für den Getroffenen bestanden.

Gemeinsam mit der Kriminalpolizeiinspektion Amberg untersucht die Staatsanwaltschaft Amberg nun den Vorfall. Wie in derartigen Fällen üblich, werde der Gebrauch der Schusswaffe vom Bayerischen Landeskriminalamt geprüft. Gegen den 34-jährigen Tatverdächtigen mit Wohnsitz im Landkreis Amberg-Sulzbach wird nun unter anderem wegen des Verdachts des tätlichen Angriffs gegen Vollstreckungsbeamte, versuchter gefährlicher Körperverletzung und Zerstörung wichtiger Arbeitsmittel ermittelt.


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