1000 Kilometer strampeln für mehr Rücksicht

22.4.2014, 16:20 Uhr
1000 Kilometer strampeln für mehr Rücksicht

© Tobias Tschapka

Im März 1989 stieß eine Autofahrerin frontal mit dem Radfahrer Coordes zusammen. Mehrere Knochenbrüche waren die Folge, und sogar der Radhelm, ohne den er den Crash vermutlich nicht überlebt hätte, konnte einen Schädelbruch nicht verhindern. Es folgte ein achtwöchiger Krankenhausaufenthalt, gefolgt von sechs Wochen Reha. Fast ein Dreivierteljahr brauchte Coordes, um wieder arbeiten zu können.

Seine Frau war damals schwanger, und er stand mitten in seiner Meisterprüfung. Ein echtes Wunder also, dass er nach seiner Genesung sowohl sein berufliches Leben als erfolgreicher Sport-, Event-, und Hochzeitsfotograf als auch seine sportlichen Aktivitäten fortsetzen konnte. Nach 19 gefinishten Ironman und Challenge-Triathlons, nach dem Ausflug auf die Triathlon-WM-Kurzstrecke in London 2013 und unzähligen Sprint-, Kurz- und Mitteldistanz-Triathlons sowie einer stattlichen Zahl an Volksläufen folgte nun also seine persönliche „Rainer-Coordes-D-Tour 2014“ über fast 1000 Kilometer.

Über seine Erlebnisse während dieser fünf Tage schreibt Coordes in seinem Blog, darüber hinaus berichten sein Sponsor Erdinger und die „ZNS – Hannelore-Kohl-Stiftung“ über seine D-Tour. Außerdem hat diese Stiftung, die Menschen mit Schäden des Zentralen Nervensystems (ZNS) unterstützt, – eine häufige Folge von Kopfverletzungen bei Verkehrsunfällen – ein Spendenkonto eingerichtet. „Es gibt viele Menschen, die nicht so viel Glück hatten wie ich oder noch keinen Fahrradhelm“, so Coordes, der am Ostermontag in Pfaffenhofen Station machte. Dort übernachtete er im Gästehaus Königsdörfer, wo er auch immer bei seinen Challenge-Aufenthalten zu Gast ist. Insgesamt hatte er an diesem Tag rund 200 Kilometer hinter sich gebracht. Auf seiner Tour wird er von einem Basisfahrzeug begleitet, das seine Tochter Amke Coordes steuert. Ihre Aufgabe ist es, Infomaterial der ZNS-Stiftung und verschiedener Radhelm-Hersteller zu verteilen, und natürlich Spenden für die ZNS zu sammeln.

Coordes kennt sich aus in Roth – kein Wunder nach so vielen Challenge-Starts. Sowohl die Kulturfabrik als auch das Schloss Ratibor sind ihm ein Begriff. Ebenso wie das Kopfsteinpflaster auf dem Rother Marktplatz — wobei er auf Letzteres als Radfahrer gern verzichten könne. „Inzwischen sind mein Beine ganz schön müde“, so Coordes, der trotzdem noch einen ganzen Tag auf dem Rad vor sich hat. Rund 224 Kilometer trennen ihn von seinem Ziel Füssen. Bevor er sich am Dienstag wieder auf sein Rad schwang, schaute er noch beim Challenge-Team vorbei, um den Walchshöfers „Hallo“ zu sagen. Schließlich ist er seit 1993 fast ohne Unterbrechung beim Challenge am Start und daher kein Unbekannter in Roth.

Mehr Infos unter www.rainer-coordes.de

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