18-jähriger Allersberger mehrfach angeklagt

30.11.2017, 11:31 Uhr

Ziemlich klar wurde freilich beim Prozessauftakt am Dienstag, dass sich Armin K. am 16. Juni dieses Jahres am Busbahnhof Allersberg aus Eifersucht einen 16-jährigen Schüler im wahrsten Sinne des Wortes zur Brust genommen hat, ihn gegen einen Glascontainer schubste und würgte. Mit den Worten "Ich bring Dich um" hat Armin K. dem Schüler angeblich gedroht, der zudem gesagt haben soll, dass er schon einmal im Knast gewesen sei und es ihm nichts ausmache, wieder dort zu landen.

Der Geschädigte, der im Gegensatz zu seinem Peiniger eher ein schmächtiger Typ ist, berichtete, dass er durch den Schubser mit dem Hinterkopf gegen den Container geknallt sei und eine schmerzhafte Beule davongetragen habe. Zudem waren auf Fotos der Polizei Rötungen an seinem Hals zu sehen. Der 16-Jährige sagte, dass er mehrere Tage lang unter Atembeschwerden gelitten hatte.

Ein Zeuge hatte den Schubser beobachtet und die Rötungen am Hals gesehen. Zwei weitere junge Männer hatten entweder nichts gesehen oder wollten sich nicht mehr erinnern.

War Armin K. der Unfallfahrer?

Zum zweiten Vorhalt räumte der 18-Jährige ein, dass er am 19. Juni den Schlüssel des Fahrzeuges seiner Schwester geklaut habe, um mit einem Kumpel eine Spritztour zu unternehmen. Laut Staatsanwältin Wagner war er zwischen 1.50 und 2.07 Uhr unterwegs und in einer Kurve zu schnell, sodass er zunächst eine Abfalltonne touchierte, dann einen Gartenzaun durchbrach und erst im Garten eines Einfamilienhauses zum Stehen kam. Der Schaden: 3050 Euro.

Entgegen seiner Aussage bei der Polizei gab Armin K. vor Gericht an, zwar selbst in Richtung Kriegerdenkmal gefahren zu sein, auf der Rückfahrt aber seinen Kumpel ans Steuer gelassen zu haben. Angst habe er gehabt, denn der Kollege habe ihm gedroht, dass er ihn von seinem Cousin zusammenschlagen lassen werde. "Mit dem ist nicht zu spaßen", sagte der Angeklagte.

Der Hausbesitzer, vom Getöse in der Nacht wach geworden, will laut polizeilichem Vernehmungsprotokoll auch gehört haben, dass eine der zwei beteiligten Personen beim Abschrauben der Kennzeichen laut wurde. Den Satz "Einmal, wenn ich Dich fahren lasse", will er gehört haben, und "Ich komme in den Knast; wie erzähl ich das meiner Mutter?"

Am Freitag, 8. Dezember, geht die Verhandlung vor dem Amtsgericht weiter. Richter Hader lädt dazu den Eigenheimbesitzer, in dessen Garten das Auto landete, einen weiteren Polizeibeamten und den vermeintlichen Unfallfahrer.