2000 Fans feierten bei Rock und Kerwamusik

15.9.2019, 15:14 Uhr
2000 Fans feierten bei Rock und Kerwamusik

© Foto: Mattthias Hertlein

Der Wettergott zeigte sich von seiner besten Seite, er muss ein Faible für Partys, Bier und entspannte Feste haben. Rund 2000 Fans vergnügten sich bei Brass, Blech, Rapp, Rock & Boogie Woogie, kubanisch-bayerischen Klängen und Kabarett, bei mehr oder weniger derben Kirchweih-/Wirtshaus-Liedern, bei kritisch, hintersinnig angehauchten Stücken. Stimmung, Vielfalt des Angebotes rund um Tuba, Trompete, Saxofon und Co. bei bester Biergarten-Atmosphäre – die zweite Auflage war eine gelungene Geschichte.

Günther Wittek, seit 30 Jahren für die Telekom im Messe- und Event-Team bei Veranstaltungen aktiv und auf vielen Veranstaltungen unterwegs, genoss den Samstag. "Es macht eine Freude, dass vor allen junge Leute da sind. Was mich auch begeistert ist, dass alte Instrumente wieder aus dem Schrank geholt und deren Klänge mit zeitgenössischer Musik gemischt werden." Ein Besucher aus Oberbayern, der seine Pyras-Premiere feierte, ergänzte: "Hier ist ein prima Spirit, da ist alles stimmig, eine klasse Veranstaltung."

Reger Familienauftrieb, Camper-Ansturm auf die kostenlosen Parkplätze rund um das Festival-Gelände – das hat was. Vor allem auch genügend Sitzplätze im Biergarten, wo in den Umbaupausen "Die Fexer", ein lustiges Trio auch Berching mit großem Repertoire, für super Stimmung sorgte, ebenso die "Hundsgrübbl" aus Hilpoltstein.

2000 Fans feierten bei Rock und Kerwamusik

© Foto: Mattthias Hertlein

Und überhaupt, das Hopfenpfücker-Festival, eine Ansammlung unterschiedlicher Stilrichtungen, man musste da schon flexibel sein. Ein bisschen Kirchweih-Feeling, ein Hauch von Oktoberfest-Rummel. Dress-Code auf der Bühne zum Teil: barfuß. Wie es beispielsweise einst Andreas Hofmeir bei LaBrass Banda vorexerziert und kultiviert hatte.

Reichlich Sonnenschein, der gut zu "CubaBoarisch 2.0" passte. Musik auch für gestandene Senioren und tanzwütige Eltern. Hüften schwingen im Kuba-Stil, dafür sorgten Sängerin Yinet neben Bandleader Leo Meixner und Co.

Brass um die Ecke machte den Anfang. "HIP Da Banda" aus der Burgstadt Hilpoltstein hatten die kürzeste Anreise und den undankbaren Job als Anheizer vor Mini-Kulisse. Sie machten das Beste daraus, verabschiedeten sich mit "Autobahn", von La Brass Banda. "Ober-Chef" Wolfgang Eitel war ob es Andrangs schon "enttäuscht", jetzt soll eine CD her, die Nachfrage in Pyras danach war vorhanden.

Hintersinniges Kabarett

Feinstes hintersinniges Kabarett servierten Christian Maier (da Huawa), Matthias Meier (da Meier) und Sepp Hasslinger (und i). Köstlich die Persiflage auf Angus Young und AC/DC. Bei Mono o Son ging die Post ab, die Combo um LaBrassBanda-Posaunist Manuel Winbeck sorgte für Geschwindigkeit, nicht nur auf der Bühne, sondern auch beim Ausflug ins Publikum. Mit ihrem Stilmix aus Brass, Jazz und elektrischen Elementen hatte sie bereits 2019 beim Nürnberger Bardentreffen begeistert. Unbändige Energie und Leidenschaft schütten Keller Steff und seine Band ins Publikum. Boogie Woogie, Rhythm & Blues, Rock-Elemente, garniert mit reichlich Blech und Sozialkritik und natürlich wurde was für die Gesundheit der Fans geboten: Kurbel-Aerobic beim Keller-Klassiker "Traktorfahrer". In die Knie, Traktor per Kurbel anschmeißen, und schon ging die Fahrt sprunghaft los ... Der klasse Trompeter Philipp Treichl hatte beim Keller-Auftritt schon einen Job hinter sich, zuvor war er bei "CubaBoarisch 2.0" schweißtreibend tätig.

Doppelter Einsatz auch für den Kellerkommando-Sänger David "Dada Windschi" Saam. Festival-Moderator und Musiker der Gruppe aus Bamberg. Und schon schlüpfte Saam wieder in die Redner-Rolle und verkündete "Leut, jetzt wird's ernst, jetzt gibt es heißen Hip-Hop". In der Tat, mit urbayerischen Texten samt mega Bühnenaufbau, Turntable-Theke und Getränkebar in einem. "Dicht & Ergreifend" – Fabian Frischmann und Michael Huber aus Niederbayern, in Berlin gründeten sie 2014 die Band. Von "Zipfelschwinga" bis zu "Bierfahrerbeifahrer", "Ghetto mi nix o", wurde gerappt, was das Zeug hielt. Auch für die CSU gibt es einen Stinkefinger von der Bühne. Zeitgeist, Unbekümmertheit, Power-Fun und nah dran an den Fans – der krönende Abschluss eines sehr unterhaltsamen Festivals von Lef Dutti und George Urquell und Co – eben "Dicht & Ergreifend" stark.

Und wie sah es der Veranstalter? Guido Glöckler vom Concertbüro Franken: "Das Fazit fällt grundsätzlich gut aus, wir haben dieselbe Zuschauerzahl wie im Vorjahr, hätten uns zwar ein bisschen mehr erhofft, sind aber trotzdem zufrieden. Stimmung und Atmosphäre waren genauso gut wie im vergangenen Jahr bei der Premiere, und das Festival verbindet eines, heimatliche Musik aus Bayern und aller Welt. Kein schlechtes Konzept.

Weitere Bilder www.nordbayern.de/hilpoltstein

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